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Amtsgericht Halle Amtsgericht Halle: Zehn Pferde werden auf Auktionsplattform angeboten

Von Silvio Kison 15.09.2013, 07:19
Auf dem von der nordrhein-westfälischen Justiz betriebenen Portal Justiz-Auktion.de werden auch Pferde versteigert.
Auf dem von der nordrhein-westfälischen Justiz betriebenen Portal Justiz-Auktion.de werden auch Pferde versteigert. Justiz-Auktion.de Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Insgesamt zehn von einem Reiterhof aus Halle gepfändete Pferde werden derzeit auf dem von der nordrhein-westfälischen Justiz betriebenen Portal Justiz-Auktion.de angeboten. Insgesamt 14 Pferde hat der zuständige Gerichtsvollzieher vom Amtsgericht Halle Henrik Mantek gepfändet. Vier Pferde sind schon auf anderem Weg verkauft worden. Unter den virtuellen Hammer kommt unter anderem eine Holsteiner Stute mit einem Startgebot von 10.000 Euro. Aber auch wahre Schnäppchenangebote gibt es. Das gilt beispielsweise für das Reitpferd Ovelle. Das Mindestgebot liegt bei 1.200 Euro.

Wenige Reiterhöfe in der Region

Mantek hatte die Tiere bereits vor einem Jahr bei einem hoch verschuldeten Inhaber eines Reiterhofs entdeckt. Aufgrund fehlender Papiere habe es aber gedauert, bis die Pferde zur Versteigerung freigegeben werden konnten. "Ich habe zudem ein Gutachten erstellen lassen", so der Gerichtsvollzieher. Daher wisse man nun, wie viel jedes einzelne Pferd Wert sei. "Das Mindestgebot ist die Hälfte des eigentlichen Wertes der angebotenen Pferde", so Mantek. Das sei üblich bei Zwangspfändungen. Nun müsse man schauen, ob es Käufer für die Tiere gibt.

Die Chancen stünden aber gut. "Hier in der Region gibt es nur wenige Reiterhöfe", so Mantek. Also gebe es auch eine geringe Nachfrage, wodurch der Gerichtsvollzieher auch keine sehr hohen Preise erzielen könne. Durch das Einstellen auf Justiz-Auktion.de werden die Tiere nun bundesweit angeboten. Somit erhöhe sich auch der Kreis potenzieller Käufer.

Gebote liegen noch nicht vor, jedenfalls nicht auf der Auktionsplattform. "Natürlich spricht sich so etwas unter den Reiterhofbesitzern herum", sagt Mantek. Viele hätten bereits angerufen und ihm Angebote gemacht - oft weit unter dem Marktpreis der Pferde. "Die versuchen natürlich, ein Schnäppchen zu machen", sagt der Gerichtsvollzieher. Vier Tiere seien so für einen fairen Preis bereits verkauft worden. Alle anderen halleschen Pferde-Auktionen enden am 23. September.

Bis 300 Euro monatliche Kosten pro Tier

Noch befinden sich die Pferde auf dem Reiterhof des Schuldners. Dort können die Tiere nach Absprache besichtigt und nach erfolgreicher Ersteigerung auch abgeholt werden. "Die Unterbringung auf einem anderen Reiterhof wäre sehr teuer gewesen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Tiere vorerst auf dem Reiterhof zu lassen", so Mantek. Normal sei das nicht. Eigentlich werden gepfändete Gegenstände direkt vom Gerichtsvollzieher mitgenommen. Allerdings koste die Unterbringung eines Pferdes inklusive Verpflegung 200 bis 300 Euro im Monat.

"Am Ende würde kaum Geld für den Gläubiger übrig bleiben, und die Pfändung hätte sich nicht gelohnt", so Mantek. Nun kann der Gerichtsvollzieher nur abwarten. Im Notfall könne man die Tiere für einen geringeren Startpreis auch ein zweites Mal einstellen. Danach stünden die Tiere zum freien Verkauf. Für wie viel ein Pferd dann verkauft wird, müsse man mit Gläubiger und Schuldner absprechen.