Alte Schrankwand wird zur Leinwand

Halle/MZ. - Mittlerweile hat sie sich auch in der Acryl-Technik ausprobiert und malt leidenschaftlich gern mit Ölkreiden, die sie mit seidenmattem Lack haltbar macht.

Am Sonnabend stellt Katja Schenk gemeinsam mit anderen Hobbykünstlern einige Werke bei der 28. "After work art"-Ausstellung im Kassenraum der ehemaligen Sparkasse am Rannischen Platz aus. Die gestaltungstechnische Assistentin und Werbekauffrau malt immer dann, wenn sie Zeit und Muße dazu hat. "Beides muss ausreichend vorhanden sein, sonst wird das Bild nichts."

Lust aufs Malen bekommt sie manchmal schon, wenn sie an einem Sperrmüllhaufen vorbei kommt. Ihre Mal-Untergründe kauft sie sich nämlich nicht beim Künstlerbedarf oder im Baumarkt. Vielmehr sind es Rückwände von alten Schränken, die für die Müllabfuhr bereitstehen, oder aussortierte Presspappe-Platten aus einer Druckerei. "Was daraus wird, hängt ganz von der Fläche ab", erläutert sie ihre Vorgehensweise.

Auf jeden Fall reizen sie große Flächen mehr als kleine. Und auch kräftige Farben mag sie, besonders Rot. Ihre Motive sind oft Spielereien mit Formen und der Darstellung von Gegenständen. "Ich bringe nie den ganzen Gegenstand auf ein Bild, sondern schneide die Dinge an, dadurch so wirkt das Bild größer", sagt sie.

Viele Farben bringt sie nicht mit dem Pinsel auf den Untergrund, sondern mit den Fingern, besonders dann, wenn es um räumliche Effekte sowie Licht und Schatten geht. Auch die Rahmen für ihre Bilder werden selbst gemacht. Sie verwendet ebenfalls meist Fundstücke, wie die Latten eines ausgedienten Bettrostes.

Für Katja Schenk wird die Ausstellung bei "After work art" wohl vorerst die letzte in Halle sein. Im Sommer wird sie die Stadt in Richtung Stuttgart verlassen. Dort warten eine Arbeitsstelle und Verwandte auf sie.

"After work art", Sonnabend von 10 bis 16 Uhr in der alten Sparkasse am Rannischen Platz. Neben Katja Schenk stellen Stefan Thon, Anja Krisch, Ulrike Kettlitz und Jana Sondermann aus. Um 13.30 und 14.30 Uhr tritt die Trommelgruppe "Zilan" auf.