Abifete auf Ziegelwiese Abifete auf Ziegelwiese in Halle (Saale): Bekommen Polizei und Stadt die Party langsam unter Kontrolle?

Halle (Saale) - Party statt Randale: Straftaten und Müllmenge bei der Feier der Abiturienten auf der Ziegelwiese in Halle sind in diesem Jahr hinter den Zahlen der Vorjahre zurückgeblieben. Laut Polizei gab es vier Anzeigen wegen Körperverletzung. Fünf Personen wurden mit illegalen Drogen erwischt. Und während in den vergangenen Jahren betrunkene Radfahrer nach der Abifete ihren frischen Führerschein gleich aufs Spiel setzten, erwischte die Polizei diesmal keinen einzigen Betrunkenen auf Rädern, Motorrollern oder in Autos.
Möglicherweise schreckten eine hohe Polizeipräsenz und viele Mitarbeiter des Ordnungsamtes Straftäter ab. „In diesem Jahr ist die Polizeipräsenz viel höher. Man fühlt sich sicherer“, schätzt Marc die Lage gegen 0.30 Uhr in der Samstagnacht ein. Da hat sich die Party schon fast aufgelöst.
Marc hatte im vergangenen Jahr sein Abitur am Thomas-Müntzer-Gymnasium gemacht und komm schon seit Jahren auf die Ziegelwiese - auch jetzt noch als Student. Sein Fazit: Trotz Böllerwürfen und Pyrotechnik, die in diesem Jahr allerdings auch zugenommen hätten, sei es friedlicher als sonst.
Abifeier: Ziegelwiese rund um die Fontäne in Halle (Saale) gleicht einem Schlachtfeld
Auch Max und Robert, die dieses Jahr ihr Abitur ablegen, fallen die vielen Polizisten auf. „Wir wollen ja keinen Stress. Ich finde gut, dass so viel Ordnungsamt und Polizei da ist“, sagt Max am Freitagnachmittag. Da feiern rund 700 Jugendliche - nicht nur Abiturienten.
Die hinterlassen auch in diesem Jahr eine ganze Menge Müll. Auch wenn es etwas weniger ist als in den Vorjahren, gleicht die Wiese rund um die Fontäne einem Schlachtfeld: Glasflaschen, Grills und Plastikverpackungen liegen überall verstreut. Es sind weniger als sonst, aber immer noch viel. Der meiste Müll hat es weder in die von der Stadt aufgestellten Container noch in die von Streetworkern ausgegebenen blauen Müllsäcke geschafft. Der Aufruf des Stadtschülerrats, dieses Jahr den eigenen Müll mitzunehmen, hat kaum gewirkt.
Und die Jugendlichen? Die zucken auf das Müllproblem angesprochen mit den Schultern. Manche fordern größere Müllcontainer, obwohl in die noch etwas hineingepasst hätte. Sie selbst würden ihren Abfall wegräumen. Und manche sagen, „es ist halt so.“ Ein Abitur macht man eben nur einmal im Leben. (mz)