1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. 25 Namen zur Abstimmung: 25 Namen zur Abstimmung: Wie soll das neue Planetarium heißen?

25 Namen zur Abstimmung 25 Namen zur Abstimmung: Wie soll das neue Planetarium heißen?

Von Silvia Zöller 08.01.2021, 18:30
Noch ist das Planetarium am Holzplatz eine Baustelle. Die Einweihung ist für Ende 2021 geplant.
Noch ist das Planetarium am Holzplatz eine Baustelle. Die Einweihung ist für Ende 2021 geplant. Silvio Kison

Halle (Saale) - Noch vor einiger Zeit war eigentlich klar: Das neue Planetarium am Holzplatz soll „Planetarium Halle (Saale) - Sigmund Jähn“ heißen - so wie auch das alte auf der Peißnitz, das nach schweren Schäden - verursacht durch das 2013er-Hochwasser - abgerissen wurde.

So zumindest hatten es Linke, Grüne, Mitbürger, CDU, FDP und SPD im September 2019 in einem gemeinsamen Antrag vorgeschlagen mit der Begründung: „Mit dem Vorschlag, dem neuen Planetarium den Namen Planetarium Halle - Sigmund Jähn zu geben, wollen die antragstellenden Fraktionen eine Brücke zwischen altem und neuem Planetarium schlagen und den Identifikationsgrad mit dem neuen Planetarium erhöhen. Die Geschichte des alten Planetariums auf der Peißnitzinsel soll nicht enden, sondern im neuen Planetarium am Holzplatz weiterleben.“

Heftige Diskussion um politische Vergangenheit von Sigmund Jähn

Doch dann entbrannte eine heftige Diskussion um die politische Vergangenheit von Sigmund Jähn - war er IM? Darf die Sternwarte nach einem Mann benannt werden, der das DDR-System repräsentierte? Was folgte, war eine Vielzahl von Vorschlägen, auch die Hallenser haben bei der Stadtverwaltung ihre Ideen eingebracht.

Nun muss der Stadtrat unter 25 Vorschlägen auswählen. „Eine Beschlussfassung wurde vom Kulturausschuss in der Sitzung am 26. November 2020 vertagt. Der Kulturausschuss wird die Namensvorschläge in der nächsten Sitzung, voraussichtlich am 3. Februar 2021, erneut behandeln“, so Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport. Dabei werden alle eingegangenen Vorschläge den Mitgliedern des Kulturausschusses zur Verfügung gestellt. „Die Entscheidung obliegt dem Stadtrat“, so Marquardt.

Mehrzahl für den Namen „Sigmund Jähn“

Wie die Namensfindung nun ablaufen soll, ist für Kay Senius (SPD), Vorsitzender des Kulturausschusses, klar: Alle Fraktionen haben die Information erhalten, welche Vorschläge von den Bürgern gekommen sind. „Das müssen die Fraktionen nun in ihre Überlegungen einfließen lassen“, so Senius. Und: Sie müssten dann entsprechende Anträge stellen. Denn der Ausschuss und später auch der Stadtrat entscheidet nur über vorliegende Anträge - nicht über eine Liste von 25 Namen.

Linke, Grüne, SPD und Mitbürger bleiben bei ihrem gemeinsamen Antrag, nachdem die Sternwarte „Sigmund Jähn“ heißen soll. Aber: Für eine kritische Würdigung der Person Jähn soll seine Biografie umfassend analysiert und aufgearbeitet und dann im Planetarium präsentiert werden.

Bei einer früheren Online-Umfrage der MZ im November 2020 hatte sich die Mehrzahl der 420 Teilnehmer, genau 85 Prozent, für den Namen „Sigmund Jähn“ entschieden. Weitere zehn Prozent stimmten für Judith Resnik. Den Vorschlag der Fraktion „Hauptsache Halle“, die das Planetarium nach Neil Armstrong benennen möchte, fanden nur fünf Prozent gut. (mz)