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Mein Sport - meine Welt Mein Sport - meine Welt: Boxtrainer als später Quereinsteiger im Tennis

Von Torsten Kühl 10.03.2021, 10:24
Bernd Bösel, der gelernte Boxer, spielt seit fünf Jahren auch Tennis: inzwischen für die  Ü-40-Vertretung des Naumburger TC.
Bernd Bösel, der gelernte Boxer, spielt seit fünf Jahren auch Tennis: inzwischen für die  Ü-40-Vertretung des Naumburger TC. Torsten Biel

Naumburg/Freyburg - Die Vielfalt der Sportarten in der Saale-Unstrut-Finne-Region ist groß - genauso wie das Engagement der Athleten, Übungsleiter und Funktionäre. Diese stellt Naumburger Tageblatt/MZ in der Serie „Mein Sport - meine Welt“ in loser Folge vor. Dazu füllen die Sportler einen Fragebogen  aus.

Im 17. Teil - nach Turnerin Juliane Titus (SC Empor Laucha/siehe Ausgabe vom 15. Dezember), Floorballer Hannes Kowalewicz (SV 1924 Nebra/18. Dezember), Tischtennisspielerin Marie Vater (TV 1922 Saubach/28. Dezember),  Kletterer Tristan Runkewitz (SSV Eintracht Naumburg/30. Dezember), Fußball-Torhüterin Stefanie Glaß (BSC 99 Laucha/4. Januar), Triathlet Jens Bauer aus Naumburg (7. Januar), Kegler Günter Noserke (SG ZW Karsdorf/11. Januar),  Läufer Sven Meinhardt (SG Finne Billroda/15. Januar), Ruderin Claudia Baumgart (Naumburger RV Rot-Weiß/20. Januar), Bogenschütze Benny Hartig (SG Eintracht  Großjena/ 27. Januar), „Ironman“ Andy Kranz (Naumburg/29. Januar),   Fahrsportlerin Steffi Wittenbecher (RFV Dorndorf/2. Februar), Fußballer Horst Zich (SG Blau-Weiß Bad Kösen/9. Februar), Ringer Elias Bärnt (RKV Karsdorf/11. Februar), Kegler Achim Knöbel (KSV Lossa/16. Februar) und Ju-Jutsuka Hannah Möttig (KSG „Tani Otoshi“ Naumburg/2. März) - dreht sich alles um Tennisspieler Bernd Bösel vom Naumburger TC.

Der 55-jährige Freyburger - bekannt hierzulande vor allem als Boxtrainer, Vorsitzender des ABC Freyburg und Vater des ehemaligen Weltmeisters im Halb-Schwergewicht, Dominic Bösel -  ist im Tennis ein Spätstarter und Quereinsteiger. „Ein Freund von mir arbeitet bei der Naumburger Bauunion, und von ihm erfuhr dort das NTC-Mitglied Volker Mattausch, dass ich gern Tennis spielen würde“, berichtet Bernd Bösel. Volker Mattausch   (Spitzname: „die Wand“) habe dann die Initiative ergriffen und ihn angerufen, und so sei der Weg zum Naumburger TC geebnet worden. Das geschah vor etwa fünf Jahren. Volker Mattausch war zu Beginn Bernd Bösels Mentor, und inzwischen ist der Freyburger ein begeisterter Tennisspieler, und als Mitglied des Ü-40-Teams der Domstädter bestreitet er auch Punktspiele - zumindest in Nicht-Corona-Zeiten.

Zuvor hatte lange Zeit das Boxen den sportlichen Teil von Bernd Bösels Leben bestimmt. Als Elfjähriger  begann er einst als Faustkämpfer beim ASV Sondershausen. Dort boxte er bis zur Lehre; auch später blieb er diesem Sport treu. Inzwischen von Thüringen nach Freyburg gezogen, erlebte Bösel 1993  in der Jahnstadt einen von Otto Kaiser organisierten Wettkampf im Seilgeviert. „Von Otto wurde ich damals überredet, selbst als Aktiver wieder in den Ring zu klettern.   Mit 27 Jahren wurde ich dann aber auch Trainer“, blickt Bernd Bösel zurück. Bis heute engagiert er sich als Übungsleiter und Vorsitzender des Freyburger Amateur-Box-Clubs (ABC), aber der Tennissport hat ihn inzwischen auch nicht mehr losgelassen.

Wenn  nicht gerade Lockdown wegen der Pandemie ist, trainiert Bösel, der bei der Naumburger Firma ASW arbeitet, freitags und sonntags am Netz. Für unsere Zeitung hat er den Steckbrief zur Serie wie folgt ausgefüllt.

1Darum liebe ich meinen Sport: Ich habe einen großen Bewegungsdrang. Im Urlaub gibt es oft keinen Gym, aber Tennisplätze, und so bin ich zum sogenannten weißen Sport gekommen. Inzwischen bin ich infiziert. Ich mag den Wettkampf, die sportliche Herausforderung, den Kampf um den Sieg, gegen die Niederlage. Dabei bekomme ich den Kopf frei.

2 Diese Ausrüstung benötigt man/das reicht schon für Anfänger: Ein Schläger kann erst mal ausgeliehen werden. Sportschuhe hat eigentlich jeder. Wichtig ist ein Trainer oder erfahrener Partner, um die Technik von Anfang an richtig anzuwenden.

3 Deshalb trete ich so gern für meinen Verein an: Mir gefällt es sehr, in den Punktspielen für meine Mannschaft das Beste zu geben, unter Freunden zu sein.

4 Mein/e Lieblingsgegner ist/ sind: Ich finde die internen Duelle in unserer Ü-40-Mannschaft sehr spannend und freue mich riesig, wenn ich mit einem langjährigen Spieler mithalten kann. Und am besten ist es, wenn ich einen Punkt vorne liege...

5 Am meisten hat mich inspiriert/meine Vorbilder sind: Die Schnelligkeit und die Technik im Tennis inspirieren mich. Liegt sicher bei mir im Blut, denn das ist beim Boxen auch so.

6 Das war meine bisherige sportliche Sternstunde: Ich hoffe, die kommt noch: einmal gegen die „Wand“ (Volker Mattausch, Anmerkung der Redaktion) gewinnen.

7 Das möchte ich in meinem Sport noch erreichen: Ich möchte bis minimum 70 Jahre spielen.

8 Das gefällt mir nicht, das müsste sich in meiner Sportart/meinem Verband ändern: Leider kann man in Naumburg in der Wintersaison kein Tennis spielen. In der kalten Jahreszeit bin ich auch schon mal in die Apoldaer Tennishalle ausgewichen. Aber der Verein dort ist sehr ambitioniert, spielt höherklassig, hat viele Mitglieder, und die besten Hallenzeiten sind deshalb immer  schon vergeben.