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Corona-Pauschale Corona-Pauschale: Unverhoffte Finanzspritze für Sportvereine

Von Torsten Kühl 01.04.2021, 11:00
Die SSV Eintracht Naumburg - hier Alexander Höhn beim Waldlauf 2019 - soll mehr als 5.300 Euro aus der Corona-Pauschale des Landes erhalten.
Die SSV Eintracht Naumburg - hier Alexander Höhn beim Waldlauf 2019 - soll mehr als 5.300 Euro aus der Corona-Pauschale des Landes erhalten. Torsten Biel

Naumburg - Dieses Geld werden die Sportvereine Sachsen-Anhalts in diesen  schwierigen Zeiten  gut gebrauchen können: Mit 4,5 Millionen Euro - ausgezahlt als sogenannte Corona- beziehungsweise Hygiene-Pauschale - will die Landesregierung dem Sport unbürokratisch und unkompliziert helfen. So jedenfalls hat es am Dienstagabend der Landessportbund (LSB) vermeldet.

Für jedes erwachsene Mitglied soll es zehn Euro geben, für Kinder und Jugendliche sogar jeweils  20 Euro. Mit diesem Geld sollen die  Mitgliedsvereine des LSB  unterstützt werden, „um die gestiegenen Aufwendungen in der Corona-Pandemie, wie zum Beispiel für die Erstellung und Umsetzung von Hygienekonzepten, auszugleichen“, teilt der Landessportbund mit. Laut Sachsen-Anhalts Sportminister Michael Richter, zugleich Finanzminister des Landes, solle  auch der besonderen Bedeutung des Kinder- und Jugendsports in der Gesellschaft Rechnung getragen werden. „Wir lassen unsere Vereine nicht im Stich“, sagte Richter der Deutschen Presse-Agentur.

Wie es heißt, bereitet das Innenministerium  derzeit die Hilfszahlungen vor. Für die hiesigen Sportvereine sollen die Hilfsgelder ohne separate Antragstellung auf Grundlage der aktuellen statistischen Angaben (LSB-Mitgliederstatistik zum 1. Januar dieses Jahres) zusammen mit der Vereinspauschale 2021 zur Auszahlung kommen.

Um die Corona-/Hygiene-Pauschale mal an einem Beispiel aus der Saale-Unstrut-Finne-Region festzumachen: Die SSV Eintracht Naumburg hat aktuell 271 erwachsene Mitglieder (für diese würde der Verein also 2.710 Euro erhalten) sowie 130 Kinder und Jugendliche (für diese bekommt die SSV demnach eine Förderung von 2.600 Euro). Macht zusammen mehr als 5.300 Euro - „eine Finanzspritze, über die wir uns natürlich sehr freuen“, sagt Mathias Höhlig, der die Leichtathletik-Abteilung der Eintracht leitet.

Seit 14 Tagen trainiert Naumburgs Leichtathletik-Nachwuchs wieder regelmäßig im Freien. „Wir dürfen auf dem Sportgelände Moritzwiesen nur die Toiletten nutzen, nicht aber die Umkleideräume und die Turnhalle. Etwa zwei Drittel unserer Kinder und Jugendlichen nimmt dieses kontaktlose Trainingsangebot unter freiem Himmel derzeit wahr“, berichtet Mathias Höhlig. Er betreut zusammen mit Thomas Messner die Viert- bis Sechstklässler. Die jüngsten Eintracht-Leichtathleten werden von Tobias Heinrich und Steven Erdmann trainiert, die ältesten von Antje Meinert und Horst Scholz.

Der traditionelle Wettkampfhöhepunkt der Naumburger Eintracht-Leichtathleten im Frühjahr, der eigene Waldlauf mit den Cross-Bezirksmeisterschaften, ist wegen der Corona-Pandemie vom 17. April auf den 16. Oktober verschoben worden (Tageblatt/MZ berichtete).

Das Virus hat also auch die Vereine weiter fest im  Griff, wenngleich zumindest das Training unter Auflagen jetzt wieder möglich ist. Die von der Landesregierung in Aussicht gestellte Finanzspritze ist für die hiesigen Sportgemeinschaften aber ein Hoffnungsschimmer. So sieht es auch LSB-Präsidentin Silke Renk-Lange. Das sei für den Neustart des Sports  ein sehr positives Signal. „Es ist die Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt“, zeigt sich Renk-Lange dankbar.