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Weihnachtsmarkt in Gräfenhainichen Weihnachtsmarkt in Gräfenhainichen: Weihnachten in Familie

Von Ulf Rostalsky 12.12.2016, 08:41
Bei der Familienweihnacht in Gräfenhainichen herrscht Andrang.
Bei der Familienweihnacht in Gräfenhainichen herrscht Andrang. Klitzsch

Gräfenhainichen - Kinder zuerst. In Gräfenhainichen gilt das insbesondere in der Weihnachtszeit. Der Markt vor dem Fest ist die „Familienweihnacht“ mit einem deutlichen Übergewicht an Angeboten für den Nachwuchs.

„Das Fest kommt an. Wir haben so viele Besucher hier“, freut sich Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) über den Andrang auf dem Marktplatz. Dort wurde er zum zweiten Mal binnen Monatsfrist den Rathausschlüssel los. Anders als zum Faschingsauftakt war es diesmal kein goldenes Exemplar.

Vor Weihnachten ist der Schlüssel ein großes Lebkuchengebäck. „Der schmeckt sogar“, tönen Lucas und Finn um die Wette. Die Jungen hatten ihr Stück vom Schlüssel abbekommen und schnell aufgefuttert.

Überschuss an grüner Farbe

„Familienweihnacht“ war auch dieses Jahr bunt. Mit einem leichten Überschuss an grüner Farbe. Bei frühlingshaft milden Temperaturen war an Schnee nicht zu denken. Oder doch? Im Rathaus öffnet sich ein Fenster. Flocken wirbeln durch die Luft. „Psst. Nicht verraten. Ich bin Frau Holle.

Das Märchen müssen die Kinder beim Rätselspaß erkennen“, erzählt Wilma Deißner. Sie schüttelt die Kissen voller Freude. Doch was, wenn wirklich schon Schnee gelegen hätte? „Dann wäre der Spaß trotzdem nicht ausgefallen.“ Feiern im Warmen und Kalten, mit oder ohne Schnee. Daran halten sich die Heidestädter seit Jahren.

Tradition überwiegt. Raum für Neuigkeiten gibt es dennoch immer wieder. Die Mitglieder der Ortsfeuerwehr haben nach ihrer Jahreshauptversammlung zusammengesessen und gesponnen. „Es war eigentlich eine Wette. Die Frauen machen einen Kalender für Männer. Die Männer einen für Frauen“, blickt Wehrleiter Michael Höhne zurück. Beide Seiten haben Wort gehalten.

100 Kalender gibt es jetzt. Zu sehen sind Frauen und Männer im Einsatz. Manche Aufnahmen haben mit realem Einsatzgeschehen zu tun. Andere sind gestellt und etwas freizügig. Spaß muss sein.

Auch die Feuerwehr hält sich daran. Mehr noch. Sie zeigt Herz. Der Erlös des Kalenderverkaufs geht an die Kindereinrichtungen der Kernstadt. „Wir wissen doch, dass da immer überall etwas gebraucht wird“, erklärt Höhne und rührt die Werbetrommel. „Kaufen und helfen.“ Weihnachten ist nicht zuletzt die Zeit für Geschenke und Barmherzigkeit.

Vielfalt macht die „Familienweihnacht“ aus. Auf der Bühne geben sich Grundschüler, Kinder der Tagesgruppe „Baum-Haus“ und das Kasperletheater des Carneval Clubs die Klinke in die Hand. Für Atmosphäre sorgt außerdem der Posaunenchor. Es gibt ein buntes Programm der Kita „Regenbogen“, Weihnachtsgeschichten und Märchen mit den Lesepaten der Ländlichen Erwachsenenbildung sowie eine Story, die spannender kaum sein kann.

Vor Weihnachten ist der Wunschzettel weg. Ein Drama. Und Stoff für das Puppentheater „Traumland“.

Mit dem Pony um die Kirche

Weihnachten in Familie gilt für viele. Emy und Maja sind mit den Großeltern auf den Marktplatz gekommen. Ein kurzer Blick und die Entscheidung ist gefallen. „Wir reiten eine Runde.“ Mit dem Pony geht es rund um die Kirche. Ob danach noch gebastelt, gesungen oder einfach nur der Musik zugehört werden soll, bleibt offen.

„Glücksrad drehen wir garantiert. Und Zuckerwatte möchten wir haben.“ Dann kreuzt ein in der Stadt altbekannter Weihnachtsmann den Weg der Mädchen. Es ist Zeit für eine Kostprobe. Der Lebkuchenschlüssel muss gegessen werden.

(mz)