Kurioses in Gräfenhainichen Kurioses in Gräfenhainichen: Falscher Blitzer ist kein Goldesel für die Kommune

Gräfenhainichen - Der Bürgermeister der Stadt Gräfenhainichen traute seinen Augen nicht. Was ihm die Polizei da vor die Tür stellte, war gewissermaßen ein Schatz für jede Kommune: ein Blitzer. Den hatten die Beamten an der Straße gefunden. Da geht dem Verwaltungschef natürlich gleich das Herz auf. Warum? Vor zwei Jahren war etwa ein Fernsehbeitrag über Deutschlands erfolgreichsten Blitzer zu sehen. Der stand damals in Baden-Württemberg und machte teilweise sagenhafte 100.000 Euro Umsatz - am Tag!
Auch nur ein Bruchteil davon, träumte Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) sogleich, könnte die Stadtkasse bereits sanieren. Zumal die nächste Festivalsaison mit vielen ortsfremden Autofahrern bestimmt irgendwann kommt.
Leider folgte auf die Begeisterung über den Fund der Polizisten die Ernüchterung: Keinen Goldesel mit positivem Beitrag zur Verkehrssicherheit hatten die Uniformierten da angeschleppt, sondern nur eine kunstvoll gebaute Attrappe. Die sieht zwar von außen aus, wie der Schrecken der Raser, ist innen aber nur mit Luft gefüllt.
Was mit dem von einem Unbekannten gebastelten Blitzer nun passieren soll, weiß Schilling noch nicht. Vorerst steht der Kasten nun auf dem Gelände des Bauhofs. Um als Zeitung mal einen konstruktiven Vorschlag zu machen: Vogelhäuschen oder Briefkästen in Blitzeroptik sollen ja der letzte Schrei sein. Auch wenn sie kein Geld bringen. (mz)