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Feuerwehr in Zschornewitz Feuerwehr in Zschornewitz: Zwei neue Fahrzeuge für die Floriansjünger

Von Carla Hanus 15.09.2020, 09:20
Zur offiziellen Fahrzeugübergabe waren Coronabedingt nur geladene Gäste anwesend.
Zur offiziellen Fahrzeugübergabe waren Coronabedingt nur geladene Gäste anwesend. Feuerwehr/Lindemann

Zschornewitz - Es wird zum Running Gag in Zschornewitz. Wenn die Kameraden der Zschornewitzer Feuerwehr Gäste einladen, weil es Wichtiges zu feiern gibt, rücken sie aus, sobald die ersten Besucher eintreffen. Das war im vorigen Jahr zum Jubiläum „100 Jahre Feuerwehr“ schon der Fall.

Damals wurden die Kameraden während der Festveranstaltung zu einem Waldbrand gerufen und während des Festumzuges und des Tages der offenen Tür ging es zu einem Brandeinsatz in Gräfenhainichen. Dieses Szenario hat sich am zurückliegenden Wochenende wiederholt, als den Zschornewitzern offiziell neue Fahrzeuge übergeben werden sollten. Diesmal mussten die Kameraden eine Ölspur beseitigen und ließen ihre Gäste rund eine Stunde warten.

Engagement anerkannt

Diese indes harrten aus. Galt es doch, mit der Übergabe eines Tanklöschfahrzeuges (TLF) 3000 und eines Mannschaftstransportwagens (MTW), nicht nur die Ausstattung der Wehr zu verbessern, sondern auch deren Einsatzbereitschaft zu würdigen. Dies tat unter anderem Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU). Er lobte das Engagement der rund 30 Zschornewitzer Kameraden, die wie die anderen fünf Wehren der Stadt für die Sicherheit der Bürger und der Sachwerte in ihrer Freizeit tätig sind.

Er zeigte sich überzeugt, dass die neue Technik das Potenzial der Wehr erhöhen werde. Zum einen denke er an die Löschbereitschaft direkt und zum anderen auch an das möglicherweise steigende Interesse an diesem wichtigen Ehrenamt.

Denn das neue TLF 3000, das mit 3.000 Liter Wasser und 300 Liter Schaum ausgerüstete ist, ist deutschlandweit das erste Fahrzeug eines polnischen Aufbauherstellers seiner Generation. Was übrigens schon zu vielen Nachfragen bei der Zschornewitzer Wehr geführt hat, um sich über das Fahrzeug zu informieren.

Der neue MTW, der im Mai kam, aber coronabedingt ohne „offizielle Übergabe“ in den Dienst genommen wurde, ersetzt einen Opel-Mannschaftstransportwagen, den die Kameraden rund 15 Jahre genutzt hatten. Das Fahrzeug benötigen die Zschornewitzer außer zum Mannschaftstransport bei Einsätzen unter anderem auch, um die Jugendlichen und Kinder der Nachwuchswehren zu transportieren.

Damit setzt die Stadt Gräfenhainichen den Austausch der Fahrzeuge für alle sechs Wehren in ihren Ortschaften fort. Dieses Bekenntnis zum Ehrenamt hob auch Kreisbrandmeister Peter von Geyso hervor.

„Das ist schon enorm“

Auch Ortswehrleiter Thomas Klitzsch, hauptamtlich Fotograf bei der MZ, zeigte sich überglücklich. Er bedankte sich sowohl beim Bürgermeister, beim Stadtrat und bei der Stadtwehrleitung, dass diese sich in haushaltsschwierigen und Corona-geprägten Zeiten zu ihren Wehren bekennen und diese großen Investitionen tätigen. Denn zwei Fahrzeuge für eine relativ kleine Wehr zu erwerben, das sei schon etwas ganz Außergewöhnliches.

Zumal es dafür keine Landesförderung, wie ursprünglich erhofft, gegeben hat. Und das Zschornewitzer Fahrzeug war nicht das letzte. Bis 2027 sind in Gräfenhainichen und Ortschaften weitere Neuerwerbungen geplant. „Das ist schon enorm“, lobte Klitzsch. „Unser ältestes Fahrzeug ist von 2010.“

Übrigens wurde nach dem Ölspur-Einsatz, zu dem die Kameraden zum Teil in ihrer Fest-Uniform ausgerückt waren, doch noch mit allen Gästen gefeiert. Eine Sektdusche für das TLF 3000 und den MTW gab es auch. Die beiden Fahrzeuge tragen zwar noch keine Namen, aber die Kennzeichen WB ZF 112 und GHC ZF 112. Diese Buchstaben-Zahlen-Folgen stehen ganz klar für den Landkreis Wittenberg, die Stadt Gräfenhainichen sowie die Zschornewitzer Feuerwehr und natürlich den Notruf 112. (mz)

Bürgermeister Enrico Schilling und Ortswehrleiter Thomas Klitzsch tauften die Fahrzeuge mit einer Sektdusche.
Bürgermeister Enrico Schilling und Ortswehrleiter Thomas Klitzsch tauften die Fahrzeuge mit einer Sektdusche.
Lindemann
Auch Kreistagsmitglied Matthias Hauss stattete einen Besuch ab.
Auch Kreistagsmitglied Matthias Hauss stattete einen Besuch ab.
Klitzsch