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Ferropolis beim Kirchentag Ferropolis beim Reformationsjubiläum: Campingplatz und Shuttleverkehr

Von Ulf Rostalsky 23.01.2017, 06:00
Wenn Festivals wie Splash! oder Melt in Ferropolis sind, werden die Flächen vor der Stadt aus Eisen zum riesigen Campingplatz.
Wenn Festivals wie Splash! oder Melt in Ferropolis sind, werden die Flächen vor der Stadt aus Eisen zum riesigen Campingplatz. Archiv/Kuhn

Gräfenhainichen - Zelten unter Baggern ist in Ferropolis in diesem Jahr bereits vom 25. bis 30. Mai möglich. „Wir starten deutlich früher als gewöhnlich in die Saison“, betont Geschäftsführer Thies Schröder und lockt mit Standplätzen für Zelte, Caravans und Wohnmobile. Rechtzeitige Reservierung ist erwünscht und bereits jetzt möglich.

Ferropolis ist einer der Dreh- und Angelpunkte rund um den Kirchentag am 28. Mai auf den Wittenberger Elbwiesen. Gut 200.000 Besucher sollen dann in die Lutherstadt kommen. Planungen gehen davon aus, dass die Hälfte per Bahn anreist. „Bleiben immer noch 100.000 Leute, die auf Bus und Pkw setzen.“ Für Schröder ist das eine logistische Herausforderung der Extraklasse.

„Jeder weiß, was es bedeutet, wenn in Ferropolis bei den Festivals 20.000 Besucher anreisen. Und zum Kirchentag haben wir zehn Mal Melt an einem Tag.“

Der Ferropolischef malt keinen Teufel an die Wand. Aber er will vorbereitet sein. Deshalb ist die Stadt aus Eisen rund um den Kirchentag eben mehr als ein Stellplatz für Busse und Pkw sowie Ausgangspunkt eines groß angelegten Shuttleverkehrs nach Wittenberg. Ferropolis ist Anlaufpunkt, gern Gastgeber und setzt auf die Außenwirkung des Reformationsjubiläums. „Wittenberg wird immer wieder in den Nachrichten sein.“

Die monatlichen Wirtschaftsstammtische sind Markenzeichen der Gräfenhainichener Mittelstandsvereinigung (Mit). Die Mit trifft sich im Schacht „Barbara“ in der Heidestadt und hat dort immer wieder kompetente Gesprächspartner zu Gast. Ministerpräsidenten, Landesminister, Vertreter von Vereinen und Institutionen geben sich die Klinke in die Hand.

Im April steht ein besonderer Stammtisch an. „Es ist der 222. in einer sehr langen Reihe“, betont Mit-Chef Harald Kremer. Referent und Thema werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Wie Schröder mahnt auch die Kemberger Werbeagenturinhaberin Carola Hiller Mittun ein. „Wir wollen dabei sein“, sagt sie nicht zuletzt im Zusammenhang mit einer selbst kreierten Collection rund um Luther und das Reformationsjubiläum. „Wenn wir es nicht tun, machen es andere. Die Produzenten kommen überall aus den Löchern gekrochen.“

Reformationsjubiläum als Chance: Das sieht bei aller Skepsis angesichts logistischer Herausforderungen das Gros der Gräfenhainichener Mittelständler nicht anders. Harald Kremer, Chef der Mittelstandsvereinigung (Mit), hatte schon beim Neujahrsempfang in der Heidestadt auf die Strahlkraft des Jubiläums hingewiesen.

Er hatte aber auch angekündigt, dass die Mit weiter den Finger in die Wunde legen und Probleme ansprechen werde. Die Entlassung des Gremminer Sees aus dem Bergrecht ist für ihn ein konkretes Beispiel.

Die Nutzung von Ferropolis als logistischer Hotspot samt der Möglichkeit zum Camping ist für die Mittelständler Wasser auf die Mühlen. Seit Jahren machen sie sich stark für die touristische Nutzung des Sees und die damit verbundene Entwicklung der Uferbereiche.

Die Rechnung scheint simpel. Mehr Angebote locken mehr Besucher. Mehr Besucher bringen mehr Geld in die Kasse. Fast 20 Jahre nach Beginn der Flutung des ausgedienten Tagebaus finden die Mittelständler die Zeit reif für Entscheidungen pro Nutzungsausweitung.

Das Reformationsjubiläum wird helfen, auf sich aufmerksam zu machen. Davon ist Werbefachfrau Carola Hiller überzeugt. Vorausgesetzt, man geht offensiv damit um und beweist, Teil des Ereignisses zu sein. „Wir sind es“, sagt die Kembergerin über ihre Motivation und eine Idee mit Symbolkraft.

Firmen-T-Shirts rücken in den Mittelpunkt. „Auf dem Rücken machen wir auf Luther aufmerksam. Die Vorderseite ist ganz normal mit Firmenlogo bedruckt.“ Einfach umsetzbar, meint die Frau.

Camper können im Netz unter www.ferropolis.de/camping.html ab sofort Plätze reservieren. (mz)