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Dorfkirche Hohenlubast Dorfkirche Hohenlubast: Zeit für Ideen

Von Ulf Rostalsky 12.12.2016, 08:34
Der Innenraum der Kirche soll erneuert werden.
Der Innenraum der Kirche soll erneuert werden. Klitzsch

Hohenlubast - Zeit zum Innehalten. Zur Rückschau und für einen Ausblick. Die Wochen vor dem Fest bieten Raum dafür. „Das ist bei uns nicht anders. Wir schauen schon nach vorn und überlegen, wie es mit dem Innenausbau der Kirche weitergehen soll“, erzählt Claudia Evers. Sie ist die Schatzmeisterin im Förderverein Dorfkirche Hohenlubast.

Der zählt aktuell 46 Mitglieder, die sich für ein multifunktionelles Zentrum im Dorf stark machen und „Kirche im Dorf lassen“ wörtlich verstehen. Das Jahrzehnte lang verwaiste und zusehends verfallene Hohenlubaster Gotteshaus hat baulich große Fortschritte gemacht.

Gut 300.000 Euro wurden bereits investiert, um Turm und Dach auf Vordermann zu bringen. „Aber es gibt immer noch so viel zu tun“, redet Claudia Evers nicht um den heißen Brei herum.

Am vierten Advent wird die Dorfkirche in Hohenlubast ein weiteres Mal im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Am Nachmittag ab 16 Uhr beginnt die so genannte Aussendungsfeier für das Friedenslicht. Christen aus der Region und Vertreter der Gemeinden sind herzlich dazu eingeladen. Das Friedenslicht wurde von Pfadfindern an der Geburtskirche in Bethlehem entzündet und anschließend durch ganz Europa bis nach Dessau gebracht. Von dort gelangt es auch in den kleinen Ort Hohenlubast.

Deshalb ist die Sache mit der Ruhe vor dem Fest am Ende auch schwierig. Der mittlerweile siebente Weihnachtsmarkt ist einer von drei Jahreshöhepunkten des Fördervereins und lockt neben einem Familienfest zu Himmelfahrt und der Hubertusmesse Besucher in Scharen an.

„Die Atmosphäre stimmt. Hier ist nichts überzogen“, macht Herbert Lohmann seinem Herzen Luft. Der Dessauer ist mit Ehefrau Hannelore vor ein paar Jahren zufällig auf Hohenlubast aufmerksam geworden. „Wir waren damals auf einer kleinen Tour durch die Dübener Heide. Da haben wir gesehen, dass im Ort gefeiert wird.“ Seitdem steht der Hohenlubaster Weihnachtsmarkt auf der Liste der Veranstaltungen, die die Muldestädter vor dem Fest gern besuchen.

Der Markt ist handgemacht. Dazu steht Fördervereinsmitglied Jolanta Hälbig. Die Leute aus dem Ort bringen sich ein. „Hier gibt es das Beste aus Hohenlubast, Schköna und der Heide“, fügt Vereinskollegin Heike Kapfenberger hinzu.

Dekoration für die Weihnachtsstube findet sich an den Verkaufsständen ebenso wie etwa handgestrickte Socken, Tee und Weihnachtsbäume. Der Markt ist eine runde Sache, er soll Spaß machen und nicht zuletzt die Kasse füllen.

Der Förderverein hat sich im Zusammenhang mit der Förderung des Kirchenbaus durch das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) verpflichtet, den Innenausbau zu übernehmen. „Das ist ein echter Kraftakt“, weiß Claudia Evers und freut sich, dass Besucher von Markt und Konzert mit den Gräfenhainichener Jagdhornbläsern und der Gruppe „Amina“ mit deren Mischung von Rock bis Klassik Herz zeigen und ihre Geldbeutel öffnen.

„Aber wir müssen weiter überlegen, wie es hier weitergehen wird.“ Die Schatzmeisterin spricht von Gestaltungsvarianten, von der Suche nach Fördermöglichkeiten und wohlwollenden Sponsoren.

Es ist noch viel zu tun in Hohenlubast. „Aber es ist doch schön, so viele Menschen in der Kirche zu sehen, Musik zu hören“, meint Jolanta Hälbig. Vor zwei Jahren war das praktisch unmöglich. Damals war im Zug der Bauarbeiten der komplett marode Dachstuhl zusammengestürzt. Lange stritten Verantwortliche um eine Lösung für das jahrhundertealte Haus.

Ein Gutteil des Weges zum voll funktionsfähigen Dorfzentrum ist heute absolviert. Das Ziel ist allerdings längst nicht in greifbarer Nähe. „Deshalb bringen wir uns doch alle ein“, erklärt Claudia Evers noch einmal das Engagement in Hohenlubast.

(mz)

Paul Pepe hilft mit selbst gemachten Karten (oben).
Paul Pepe hilft mit selbst gemachten Karten (oben).
Klitzsch