3.500 Gäste unter Baggern Beim Bergmannstag in Ferropolis wurde der „schnellste Arsch“ gesucht
Zum Bergmannstag werden die alten Bagger mit ihren Neuerungen die Stars. Das Publikum erfreut sich an einer Klanginstallation und anderen Unterhaltungen.

Ferropolis/MZ - „Endlich wieder“, werden sich sicher nicht nur die 3.500 Gäste, sondern auch die Ferropolis GmbH, der Ferropolis-Förderverein zusammen mit der „Ferropolis gGmbH“ und der Stadt Gräfenhainichen als Veranstalter des Bergmannstages am Sonntag gedacht haben.
Nachdem zwei Jahre lang dieses beliebte Familienfest hatte ausfallen müssen, ging man mit einer relativ kurzen Vorlaufphase an den Start. „Mit den vielen Gästen waren wir zufrieden, mit dem Wetter nicht“, zog Janine Scharf von der „Ferropolis gGmbH“ ein erstes Fazit.
Bagger waren die Stars
Waren bisher bekannte Sänger wie Max Giesinger oder Ute Freudenberg die Stars, so waren in diesem Jahr die Bagger die eigentlichen Stars. Diese konnten sich nämlich als Teil der bundesweiten Aktion zum „Tag des offenen Denkmals“ in neuem Outfit präsentieren.
Während der Absetzer „Medusa“ seit diesem Jahr vollkommen barrierefrei für jeden zugänglich ist, kann man nun auch dem Bagger Gemini auf das Dach, genauer gesagt auf die neu geschaffene Aussichtsplattform steigen und einen grandiosen Rundblick genießen.
Wer mehr die ebene Erde bevorzugte, konnte durch die Vereinsmeile mit vielen Vereinen und Schaustellern wandeln und sich von Clowns und Stelzenläufern unterhalten lassen. Die Feuerwehr hatte sich zusätzlich zu den immer wieder begehrten Fahrten eine Aktion mit dem Hubsteiger ausgedacht. So konnten besonders Mutige sich beim „Bierkastenklettern“ beweisen und mal ausprobieren, wieviel Gepäck ein Feuerwehrmann im Einsatz mit sich herumschleppen muss.

Auf dem See geht es rund
Eine neue Attraktion waren aber auch die „Rundfahrten“ mit dem neuen Rettungsboot der Jüdenberger Feuerwehr auf dem Gremminer See. Da musste so mancher Besucher sogar etwas Geduld mitbringen, bevor er endlich an der Reihe war. Aber auch ansässige Unternehmen präsentierten sich neben den zahlreichen Vereinen wie dem VfB Gräfenhainichen oder dem „Verein Dübener Heide“, um nur zwei zu nennen.
Seit Sonntag verfügt die Stadt aus Eisen mit der Klanginstallation „Glück Auf“ über eine neue Attraktion, welche zum Beginn des Festes eingeweiht wurde. Die Klangstation selbst war eine Idee von Harry Rußbült, mit welcher er an Katlen Dyballa herangetreten war. Diese wiederum leitet das Kunstprojekt „Schrottplastiken“ der Ganztagsschule Ferropolis. Mit tatkräftiger Unterstützung von Stephan Plato wurde die Klangstation schließlich in der Firma „MEZ-Metallerzeugnisse Uwe Stockmann GmbH“ gebaut und erfreut jetzt die Besucher in der Stadt aus Eisen. Wer sich traut, kann nun an der Klangstation selbst das Steigerlied erklingen lassen.
Recht lustig ging es auch unterhalb des Baggers Gemini zu, denn hier wurde beim Arschlederrutschen der „schnellste Arsch“ gesucht. Vielmals hieß es „Bahne frei, Kartoffelbrei“. Um es vorweg zu nehmen, Titelträger Enrico Schilling wurde von Ronny Nachtigall entthront und durfte dann auch den schwarzen Siegerpokal mit nach Hause nehmen. Der nunmehr entthronte Schilling nahm es locker und meinte: „Es ist ein schöner bunter Familiennachmittag geworden. Insgesamt eine runde Sache“. Immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen führte Radio-SAW-Moderator Stefan Timm-Zock gekonnt durch den Nachmittag und ließ sich auch von strömendem Regen nicht unterkriegen, sondern kreierte das erste „Umwelt- und Baggerbingo“ im Regen.

Krönender Abschluss
Die Krönung aber war abends das Höhenfeuerwerk mit musikalischer Untermalung. Hier zog Mark Schmidt, besser bekannt als „Bomben-Schmidt“, noch einmal alle Register und ließ zur Musik von Helene Fischer oder auch AC/DC für gut zwanzig Minuten noch einmal Ferropolis, Feuerwerk und Musik zu einer Einheit verschmelzen. Ein berauschendes Ende für ein rundum gelungenes Fest.