Wirtschaftsförderer weist Kritik von sich
EISLEBEN/MZ. - Gerlach bezog sich dabei auf ein etwa 20 000 Euro teures Projekt, dass die Stadt bei der Firma "NWS Dialogmarketing" in Auftrag gegeben hatte. Nach der Auswertung vor wenigen Monaten ist sich Gerlach sicher, dass die Ergebnisse "nicht ernsthaft" Erfolg bringen würden.
Der Wirtschaftsförderer Harrmann weist diese Kritik strikt von sich. Gemeinsam mit der Firma "NWS Dialogmarketing" aus Frankfurt am Main seien etwa 600 Firmen vorrangig aus den alten Bundesländern kontaktiert worden. Zur Hälfte seien es Firmen der Nahrungsmittelindustrie und der Elektronikbranche. Diese seien von den Fachleuten befragt worden, ob sie in naher Zukunft eine Erweiterung ihrer Stadtorte planen würden und ob sie sich das in Eisleben vorstellen könnten.
Was wie Telefonwerbung klinge, sei durchaus branchenübliche Praxis, denn ohne die Experten aus Frankfurt käme man weder an die entsprechenden Adressen noch an die Geschäftsführer der Unternehmen heran. Allein der Kauf der Unternehmer-Adressen sei nach Harrmanns Worten "eine sehr teure Angelegenheit".
43 der befragten Unternehmen hätten wenigstens in sofern Interesse bekundet, dass sie in die engere Wahl kamen. Diesen Firmen sei umfassendes Informationsmaterial über den Standort Eisleben zugeleitet worden. Darin seien die Vorteile aufgelistet, die laut Harrmann in günstigen Grundstückspreisen auf erschlossenen Gewerbegebieten und in der Nähe zur Autobahn 38 liegen würden. Natürlich sei damit noch keine Investition in Eisleben getätigt worden, so Harrmann, aber die Lutherstadt hätte bei diesen Firmen "einen Fuß in der Tür". "Wenn wir anrufen, haben wir die Geschäftsführer am Telefon", so Harrmann, dies sei ohne die Vorarbeit der Firma Dialogmarketing nicht möglich, versichert er.
Harrmann macht außerdem deutlich, dass die Besiedlung der beiden Eisleber Gewerbegebiete allein auf die Initiative der Stadt zustande gekommen sei. Weder Initiativen des Bundes oder des Landes hätten dies möglich gemacht.