Volksfest: Volksfest: Eisleber Wiese wird mit drei Schlägen eingeläutet

eisleben/MZ - So einfach kann es gehen zur Eisleber Wiese: Oberbürgermeisterin Jutta Fischer hat am Freitag mit drei Schlägen das Fass Freibier angestochen. So wie sie es im brechend vollen Festzelt angekündigt hatte, ehe sie den Hammer in die Hand nahm.

Eine halbe Stunde zuvor hatte das Oberhaupt der Lutherstadt die 492. Eisleber Wiese unter dem Jubel Hunderter Schaulustiger auf dem Markt für eröffnet erklärt. Just in diesem Augenblick riss der wolkenbedeckte Himmel über Eisleben auf und die Sonne ließ sich blicken. Auf ähnlich gutes Wetter hoffen die Organisatoren um Marktmeister Siegmund Michalski auch für die nächsten drei Tage.

Der Proklamation war wie immer ein launiges Wortgefecht zwischen der Oberbürgermeisterin und dem Herold von Kaiser Karl V. vorausgegangen. Das Schauspiel erinnert an das Jahr 1521, als Eisleben vom Kaiser das Recht erhielt, einen Vieh- und Ochsenmarkt abzuhalten, aus dem die Wiese erwuchs.

Zur Überraschung des heiter gestimmten Publikums kam der Herold, der wieder von einem bestens aufgelegten Thomas Fischer verkörpert wurde, ohne Pferd. Das habe vor den Toren der Stadt schlapp gemacht, verkündete der Bote des Kaisers. So musste er zu Fuß gehen. Und er kam auch etwas früher als sonst. Um noch ein Schwätzchen mit dem Volke zu halten. „Das fällt unter Marktbelebung, was in Eisleben sehr nötig ist“, wie er kundtat. Als das traditionelle Zeremoniell zum Wiesenauftakt zu Ende war, setzte sich der Festumzug mit 63 Bildern und mehr als 800 Mitwirkenden in Bewegung.

Begleitet von witzigen Sprüchen des Moderators Dirk Fuhlert aus Hettstedt zogen Vereine, Spielleute und Sportler, die Landfrauen, eine historische Feuerwehr, Schüler und Kindergärten und auch Schauspieler des Theaters, die gegen die Sparpolitik des Landes protestierten, in einem bunten Tross an der Bühne mit den Ehrengästen vorbei. Unter die Besucher hatte sich auch eine Gruppe Wikinger gemischt. Sie kamen im Schlepptau von Dominik Paschek, der vor fünf Jahren nach Norwegen ausgewandert ist, aber so oft es geht zur Wiesenzeit heimkehrt.

Den Zug führten die Bergknappen Nappian und Necke an, die für die 800-jährige Bergbaugeschichte in der Region stehen. Weniger tiefschürfend ging es nach dem Fassbieranstich im Wiesenzelt zu. Dort warteten die Fans schon gespannt auf Loona. Sie brachte Sommerfeeling unter das Dach des allerdings schon mächtig aufgeheizten Zeltes.