Tote Babys in Benndorf Tote Babys in Benndorf: Zwei Zeugen geladen: Prozess gegen Mutter wird fortgesetzt

Halle/Benndorf - Im Landgericht in Halle wird an diesem Mittwoch der Prozess gegen die 46-jährige Steffi S. fortgesetzt, die laut Anklage nach verheimlichten Schwangerschaften zwei gesunde Babys zur Welt gebracht und unmittelbar nach der Geburt getötet haben soll. Die toten Säuglinge waren Anfang Januar von Polizisten in der Wohnung von Steffi S. in Benndorf in einem Gefrierschrank gefunden worden. Der Fund hatte in dem Ort und darüber hinaus große Bestürzung und Fassungslosigkeit ausgelöst.
Wie Gerichtssprecher Wolfgang Ehm gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung sagte, sind für diesen Mittwoch zwei weitere Zeugen geladen. Möglicherweise werden auch bereits ein psychologischer Gutachter sowie eine Rechtsmedizinerin angehört.
Steffi S., alleinerziehende Mutter von zwei älteren Kindern, ist wegen zweifachen Totschlags angeklagt. Sie hat die Taten eingeräumt. So legte sie zum Prozessauftakt Ende März vor Gericht ein Geständnis ab. Demnach brachte sie 2004 in der Badewanne ihrer Wohnung, damals noch in Helbra, ein Baby zur Welt. Anschließend legte sie das Mädchen nach eigener Aussage in eine Plastiktüte und steckte es in einen Gefrierschrank.
2008 lief es dann offenbar ähnlich ab, nun in einer Wohnung in Benndorf. Sie habe das Baby, laut Anklage ein Junge, zunächst in einen Wäschekorb gelegt und nach einigen Stunden in den Gefrierschrank, gestand die Angeklagte vor Gericht. Sie begründete das unter anderem mit einem Gefühl der Überforderung.
Als Zeugen aufgetreten sind bislang der ehemalige Lebensgefährte der Angeklagten sowie Polizisten, die Anfang Januar die grausige Entdeckung machten. Der Prozess ist auf vier Verhandlungstage angesetzt. Der Angeklagten drohen zwischen fünf und 15 Jahren Haft. (mz)