Ganz knapp am Podest vorbei Team aus Sachsen-Anhalt holt vierten Platz beim Brandungsangeln in Frankreich
Bei der Weltmeisterschaft im Brandungsangeln an der französischen Atlantikküste hat das Team Sachsen-Anhalt, das fast ausschließlich aus Mansfeld-Südharz kommt, einen vierten Platz geholt.

Wiederstedt/MZ. - Bis zu drei Meter hohe Wellen, tückische Strömungen und ständig wechselndes Wetter mit Sturm und Dauerregen – über mangelnde Herausforderungen konnten sich die Brandungsangler bei ihrer Weltmeisterschaft an der französischen Atlantikküste wahrlich nicht beklagen. Umso mehr freut sich Marcel Fischer über den „hervorragenden vierten Platz“, den das Team Sachsen-Anhalt erkämpft habe.
Brandungsangeln ist eine Disziplin des Meeresangelns
„Wir waren sogar ganz knapp am dritten Platz dran“, sagte Teamkapitän Fischer im Gespräch mit der MZ. Fünf der sechs Mannschaftsmitglieder gehören dem Anglerverband „Wippertal“ mit Ortsgruppen im Bereich Arnstein, Hettstedt, Mansfeld und Wippra an.
Der sechste Mann kommt aus Wittenberg. Neben dem Team des Landesanglerverbands Sachsen-Anhalt war noch eine zweite deutsche Mannschaft aus Niedersachsen/Schleswig-Holstein bei der WM am Start.
Brandungsangeln ist eine Disziplin des Meeresangelns. Dabei steht der Angler am Strand und wirft seine Angel je nach den örtlichen Bedingungen bis zu 100 Meter weit aus. Ziel ist, in einer festgelegten Zeit die meisten Fische zu fangen. Wobei nur Fische mit einer bestimmten Mindestgröße gewertet werden.
Laut Fischer komme es auf Können, Erfahrung und die Ausrüstung an, aber auch auf ein bisschen Glück. Denn die Strandabschnitte werden den Teilnehmern zugelost. „Wir sind eine Woche vorher angereist, um uns mit den Gegebenheiten vor Ort, wie den Gezeiten und Strömungen, vertraut zu machen“, berichtete Fischer.
Die Weltmeisterschaft fand in der Gegend um Bias und Mimizan in Südfrankreich statt. „Das sind natürlich ganz andere Bedingungen als an der Ostsee.“

Fischer und sein Team hatten sich im vergangenen Jahr mit einem Sieg bei den German Club Masters für die WM qualifiziert. „Wir haben uns seitdem circa neun Monate lang vorbereitet.“ Unter anderem mussten Sponsoren gesucht und in die Ausrüstung investiert werden. Das betraf nicht nur die Angelruten. „Das Wasser dort hat einen sehr hohen Salzgehalt.“ Deshalb habe man täglich die Schnüre erneuern müssen.
Tandem-Brandungsangeln in Dänemark als nächster Termin
Nach einem Trainingstag waren vier Wettkampftage von jeweils vier Stunden angesetzt. Geangelt worden sei eine Vielzahl an Meeresfischen wie Wolfsbarsche, Seezungen, Steinbutte, Hornhechte, Petermännchen, Seebrassen und Meeräschen (Mullet), so Fischer.
Aufgrund der schwierigen Witterungsverhältnisse sei die große Masse an Fängen aber ausgeblieben. „Bei dieser WM war jeder Fisch Gold wert.“ Nach dem Registrieren und Vermessen wurden die Fische wieder zurück ins Meer gesetzt.
„Unser Ziel war, unter die Top 10 zu kommen“, sagte Fischer. Insofern sei er mit dem vierten Platz sehr zufrieden. Die ersten beiden Ränge belegten Teams aus Spanien, gefolgt von Italien. Insgesamt waren 18 Mannschaften aus acht Ländern am Start.
Bereits am kommenden Wochenende steht die nächste Veranstaltung an. Bei der Deutschen Meisterschaft im Tandem-Brandungsangeln auf Langeland (Dänemark) wird Sachsen-Anhalt mit vier Zweierteams dabei sein. Auch für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr an der Algarve in Portugal hat sich das Team Sachsen-Anhalt bereits qualifiziert. Im Landesanglerverband sind etwa 40 bis 45 Brandungsangler und 80 Bootsangler aktiv.