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Spezialeinheit schnappt «Gangster»

Von Frieder Fahnert 24.04.2008, 17:36

Eisleben/MZ. - Da ging es richtig zur Sache. "Das war ja wie in einem Film", sagt der elfjährige Tino Riffert, der gebannt die Showszenen der Spezialisten verfolgte. Ein Bankräuber hatte dabei eine Geisel genommen und verlangte nach einem Fluchtauto. Mit einer Pistole am Kopf der Geisel ging der Gangster in Richtung des vermeintlichen Fluchtautos. Plötzlich ein Knall so laut wie ein Kanonenschlag, die SEK-Leute stürzten sich auf den Gangster und befreiten die Geisel. Auch Lothar und Steffi Morche aus Sangerhausen spendeten nach der Showeinlage Beifall. "Das war schon beeindruckend", so der 67-jährige Lothar Morche. Mit seiner Frau war er mit dem Auto nach Eisleben gekommen. "Wir wollten uns das Revier einfach einmal ansehen, dazu hat man nicht alle Tage Gelegenheit", so der Sangerhäuser. Mit dabei hatten sie Enkelin Beatrice. Die 16-Jährige interessiert sich für Ausbildungsmöglichkeiten bei der Polizei. "Dazu gibt es hier ja auch eine Menge Informationen", so die Jugendliche.

Die hat sich auch die 16-jährige Stefanie Stamm geholt. "Aber mehr so aus allgemeinem Interesse", so die Eisleberin. Sie will später einmal Köchin werden. Sie nutzte aber viele Möglichkeiten, die beim Tag der offenen Tür geboten wurden. So setzte sie sich mutig in ein Auto, das sich in einer speziellen Vorrichtung um die eigene Achse drehte. "Das war so ähnlich wie bei einem Karussell", so das Eisleber Mädchen. Zum Glück konnte mit diesem Auto nichts passieren. "In der Realität möchte ich freilich nicht in solch eine gefährliche Situation kommen."

Von der Eisleber Katharinenschule waren drei fünfte Klassen mit ihren Lehrerinnen ins Polizeirevier gekommen. "Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Polizei ist wichtig", sagt Lehrerin Kerstin Portzig.

An ihrer Schule klappe das gut. "Wir hatten zum Beispiel kürzlich einer Gesprächsrunde mit Experten der Polizei zum Thema Drogen und Gewalt", sagt Frau Portzig. Es sei wichtig, dass die Schüler erfahren, welche Probleme auf sie zukommen könnten und wie man damit umgehen kann.

Christian Kleie aus einer fünften Klasse der Katharinenschule schaute sich indes genau an einem Stand um, an dem SEK-Männer ihre Ausrüstung präsentierten. "Ich will später nämlich einmal zur Bundeswehr", so der Katharinenschüler. Revierleiter Mario Schwan zeigte sich zufrieden mit der Resonanz beim Tag der offenen Tür. "Ich hoffe, die Besucher konnten so einen Einblick in den Polizeialltag bekommen", so Revierleiter Schwan. Solche öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen soll es regelmäßig geben, auch im Kommissariat in Sangerhausen.