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Blumenstrauß der Woche Seit 2005 hält Frank Kallista die Autobahnkirche Rothenschirmbach in Schuss

Von Kathrin Labitzke 26.10.2021, 13:15
Für sein jahrelanges Engagement für die Autobahnkirche Rothenschirmbach ist Frank Kallista mit dem Blumenstrauß der Woche geehrt worden. Dieser wird von der Blumenboutique Meinhardt zur Verfügung gestellt.
Für sein jahrelanges Engagement für die Autobahnkirche Rothenschirmbach ist Frank Kallista mit dem Blumenstrauß der Woche geehrt worden. Dieser wird von der Blumenboutique Meinhardt zur Verfügung gestellt. (Foto: Kathrin Labitzke)

Rothenschirmbach/MZ - Kaum einer kennt die Autobahnkirche „St. Pankratius“ in Rothenschirmbach wohl so genau wie Frank Kallista. Seit 2005 besteht der Förderkreis dieser besonderen Kirche und seit dieser Zeit bringt sich dieser mit all seiner Kraft dort ein. „Frank Kallista ist unkompliziert, sieht die anfallenden Arbeiten und erledigt alles immer sofort“, findet Monika Franke, die Küsterin, liebe Worte und hat den Rothenschirmbacher deshalb auch im Namen des Förderkreises für den Blumenstrauß der Woche vorgeschlagen. „Das ist so lieb“, sagt der ehrenamtliche Helfer des Förderkreises völlig überrascht, der, wie er zugibt, nie damit gerechnet hätte.

Liebevolle Pflege des Kirchengartens

Wie viel Liebe er in seine Arbeit investiert, sieht man schon beim Betreten des Kirchengartens. Der Rasen ist sehr gepflegt, die Beete sind ordentlich und sogar die Kieswege harkt das Förderkreismitglied. „Ich möchte einfach, dass sich die Besucher wohlfühlen“, begründet er. Und die Liebe zum Detail zieht sich auch durch das im Jahr 1893 gebaute sakrale Gotteshaus: Überall stehen Blumen, die Kirchenbänke sind poliert und die herrlichen Buntglasfenster werden von ihm regelmäßig geputzt. Darüber hinaus ist der Altar ansprechend ausgeschmückt, die Teppiche gesaugt und selbst auf den Bildern der Ausstellung findet man kein Körnchen Staub.

„Ich sehe die Kirche wie mein eigenes Wohnzimmer“, stellt der sympathische Helfer an sich selbst diese hohen Ansprüche. Selbst die Reinigung der Toilettenanlagen übernimmt der gelernte Hüttenarbeiter und „wenn Reisende oder Besucher unsere Kirche betreten, dann mache ich sie auch auf die Besonderheiten des Gotteshauses aufmerksam und mache kleine Führungen“, so Kallista.

Weiterhin ist der 62-Jährige mit der Kirche in seinem Heimatort eng verwurzelt, ist er doch bereits mit seiner Großmutter fast täglich zur Kirche gegangen, als diese zur damaligen Zeit ebenfalls die Kirche reinigte.

Viel Lob für die Arbeit von Frank Kallista

Dabei dient die Autobahnkirche nicht nur den Autofahrern: Monatlich werden hier Gottesdienste durchgeführt, des Weiteren ist sie jeden Tag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Um die Öffnungszeiten zu gewährleisten, bringen sich alle Mitglieder des Förderkreises ein und der „Schließdienst“ wechselt wöchentlich.

„Ich schätze seine Arbeit sehr“, lobt ihn auch die zuständige Pfarrerin, Caroline Butzkies, und fügt hinzu, dass „es gut zu wissen ist, dass Frank Kallista immer da ist und auf die Besucher freundlich zugeht“. Und auch Jutta Stengel bedankte sich bei dem Rothenschirmbacher, der sich demnächst, zu seinem 63. Geburtstag, zur Ruhe setzen und deshalb etwas kürzer treten möchte. „Das bedeutet aber nicht, dass ich gar nichts mehr mache“, verspricht Frank Kallista den Mitgliedern des Förderkreises.

Doch bei all den vielen positiven Begegnungen, die Kallista seit 2005 in der Autobahnkirche erlebt hat, gibt es dennoch bedrückende Schicksale, die im ausliegenden „Anliegenbuch“ niedergeschrieben sind. „Diese Schicksale haben mich geprägt. Seitdem fahre ich kaum noch auf der Autobahn und ziehe die Landstraße vor“, sagt er nachdenklich zum Ende des Gespräches und appelliert gleichzeitig zu einem rücksichtsvollen Umgang unter den Reisenden.