Die "Neue" Rothenschirmbach: Laura Ritter ist neue Geschäftsführerin des Bauernverbandes Mansfeld-Südharz

Rothenschirmbach - Die Generationen wechseln in der Landwirtschaft und auch im Berufsverband. Laura Ritter heißt die neuen Geschäftsführerin des Bauernverbandes Mansfeld-Südharz. Naja, die „Neue“ sei sie ja wohl nicht mehr. Immerhin sei sie schon seit Februar im Amt. Allerdings habe ihr Corona den Antritt ein bisschen erschwert, gibt sie zu. Wie viele andere sollte sie so wenig wie möglich raus, lieber vom Büro aus arbeiten und lieber nur telefonieren.
Das macht das Kennenlernen ein bisschen zur Fernbeziehung. Aber mittlerweile konnte sie ihren neuen Wirkungskreis schon erkunden, war in Welbsleben ebenso wie in Stolberg unterwegs und hat die Bauern vor Ort besucht, vor allem um deren Anliegen aus erster Hand zu erfahren. Es ist ein sehr großer Gebiet, in dem die junge Frau nun tätig ist.
Studium der Agrarwissenschaften in Berlin
Laura Ritter ist 28 Jahre alt und hat in Berlin ihr Bachelor- und auch ihr Masterstudium der Agrarwissenschaft abgeschlossen. Aber nun nach dem Abschluss ihres Studiums wollte sie wieder aufs Land. Das Studium war freilich nicht ihr erster Kontakt mit der Landwirtschaft. Die junge Frau aus Mecklenburg-Vorpommern hat im väterlichen Betrieb bereits mitgearbeitet. „Das ist ein Marktfruchtbetrieb, und eine Bullenmast gehört auch dazu. In Mecklenburg-Vorpommern haben wir ja noch viel Weideland“, sagt sie. Mit den speziellen Gegebenheiten in Mansfeld-Südharz ist sie mittlerweile auch gut vertraut. Zumal die Harzregion schon früher die bevorzugte Urlaubsregion ihrer Familie gewesen sei. Aber hier zu arbeiten, das sei dann noch einmal etwas ganz anders, sagt sie.
Welche Probleme die Landwirte in ihrer neuen Heimat Mansfeld-Südharz aktuell ganz besonders beschäftigen, weiß die „Neue“ natürlich auch längst: Neben der Düngemittelverordnung, die wie ein Damoklesschwert über allen deutschen Landwirten schwebt, sind es in der hiesigen Region ganz besonders die letzten Dürrejahre und nun aktuell die enorme Mäuseplage. „Zum Glück dürfen die Landwirte nun etwas gegen die Mäuse unternehmen“, freut sich Ritter, denn die Bauern gehen verantwortungsvoll mit der Möglichkeit um, nun Giftweizen ausbringen zu dürfen. Außerdem sei das seit Jahren schon nur noch verdeckt möglich, also direkt ins Mäuseloch hinein. Andere Tierarten werden somit kaum gefährdet.
Corona: „Veranstaltungen und Lehrgänge zu organisieren ist ziemlich schwierig“
Wenn Laura Ritter nicht in ihrem Büro ist oder auf Feldern und in Ställen in Mansfeld-Südharz unterwegs, dann wandert sie gern. „Auf dem Brocken war ich mittlerweile schon“, sagt sie. Ihr zweites Hobby, das Schwimmen, haben sie wegen Corona auch ein bisschen vernachlässigen müssen. Aber sie hofft, dass sich die Lage jetzt nach und nach normalisieren wird. Wegen des Schwimmens, aber natürlich auch wegen der Verbandsarbeit. „Veranstaltungen und Lehrgänge zu organisieren ist ziemlich schwierig“, schätzt Laura Ritter ein. Sie kalkuliere die Raumgrößen vorsichtshalber großzügig.
Und all die vielen Veranstaltungen im Landkreis, bei denen sich der Bauernverband Mansfeld-Südharz und damit die Landwirte präsentiert hätten, sind auch alle abgesagt. An diesem Wochenende hätte ja die Kleine Wiese stattgefunden. Und auch all die Bauernmärkte mussten für dieses Jahr abgesagt werden, bedauerte sie. Bis dahin wünscht sie sich, dass sich die Bauern in Mansfeld-Südharz mehr vernetzt haben. (mz)