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Pool-Chemie heilt Schuppenflechte

Von Jörg Müller 01.04.2008, 16:18

Stedten/MZ. - "Ich habe die Menge auf die Größe der Badewanne umgerechnet", berichtet der Rentner. "Jeden zweiten Tag bade ich darin, und schon nach dem dritten Mal normalisiert sich die Haut." Zusätzlich verwende er die von seiner Ärztin verschriebene Salbe. "Die Wirkung hält etwa ein Vierteljahr vor, dann mache ich wieder meine Bäder."

Zum ersten Mal bemerkte Degen den Effekt, als er eine Kur im Heilbad Bad Sulza absolvierte. Bis dahin hatte er Salben und Tropfen zur Behandlung seiner Krankheit verwendet - mit leider nur mäßigem Erfolg. Erst mit dem Swimmingpool-Mittel - es dient der Erhöhung des pH-Wertes - stellte sich eine dauerhafte Besserung ein. Mittlerweile habe auch eine andere Familie, die ebenfalls von der Krankheit betroffen ist, die Bade-Therapie ausprobiert. "Bei der Frau und der Tochter hat es sehr gut geholfen, bei dem Mann aber nicht", so Degen. Es gebe offenbar verschiedene Arten der Schuppenflechte, die auch unterschiedlich auf das Mittel ansprechen. Seine Hautärztin, die er auf seine Entdeckung ansprach, sei überrascht gewesen, habe ihm aber auch keine Erklärung für die Wirkungsweise geben können.

Weil das Mittel ihm und anderen geholfen hat und dabei sehr billig ist, könnte es doch eine gute Möglichkeit sein, Kosten im Gesundheitswesen einzusparen, dachte sich Kurt Degen. Deshalb schrieb er im vergangenen Jahr einen Brief an das Bundesgesundheitsministerium und schilderte ausführlich seine Krankengeschichte.

Als Antwort schrieb ihm ein Referent, das Ministerium sei "aufgeschlossen gegenüber Vorschlägen, die zu Einsparungen im Gesundheitswesen führen" könnten. Allerdings könne man ihm keine schriftliche individuelle Stellungnahme geben. Seine Hinweise und Anregungen würden ausgewertet und an die Fachreferate weitergeleitet.

Da Degen damit nicht zufrieden war, schrieb er erneut und schilderte die Anwendung des Mittels und seine Erfolge damit. Es sei erfreulich, so die Antwort des Referenten, "dass Sie einen Weg gefunden haben, Ihre Beschwerden zu lindern". Für eine Zulassung des Stoffes als Arzneimittel müsse allerdings die pharmazeutische Qualität, die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit nachgewiesen werden. Der Antrag auf Zulassung müsse beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gestellt werden. Das Ministerium rate ihm, sich diesbezüglich an ein pharmazeutisches Unternehmen zu wenden.

Auch der Deutsche Psoriasis-Bund (Psoriasis = Schuppenflechte), ebenfalls per Brief über den Fall informiert, zeigte keinerlei Interesse. Von dem Hersteller des Mittels, einer Firma aus Wendlingen, erhielt Degen ebenfalls keine Rückmeldung. Der Rentner kann diese mangelnde Resonanz nicht verstehen.