Polizei hat Mühe bei der Tätersuche Polizei hat Mühe bei der Tätersuche: Anzeigen bleiben zu oft aus

Eisleben - Ein Fall für die Polizei? Beschmierte Hauswände, zertrümmerte Bänke und umgeworfene Mülleimer an Ausflugspunkten: Spuren blinder Zerstörungswut lassen sich im Landkreis ohne große Mühe finden.
Das Werk von Randalierern löst regelmäßig Kopfschütteln bei denjenigen aus, die sich um ein ansprechendes Erscheinungsbild in Stadt und Land bemühen.
Ohne Information ist keine Hilfe möglich
Aber nicht immer wird die Polizei über Sachbeschädigungen informiert, geschweige denn eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. „Was soll das bringen? Die Täter werden ja doch nicht ermittelt“, lautet die oftmals verbreitete Meinung.
Sprecherin Steffi Schwan vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz sieht das ganz anders. Sie appelliert an Einwohner, denen Schmierereien und Sachbeschädigungen im öffentlichem Raum auffallen, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen. „Ich finde es nicht gut, wenn man einfach wegguckt“, sagt sie.
Denn wenn die Polizei nicht über Sachbeschädigungen informiert werde, könne sie auch nicht reagieren. „Wir müssen wissen, wenn so etwas passiert“, sagt Schwan. Die Regionalbereichsbeamten seien für die Bürger die ersten Ansprechpartner vor Ort.
Polizei verweist auf gute Erfolgsquote
Nach Auffassung der Polizei laufen Anzeigen gegen unbekannt nicht ins Leere. Schwan: ,„Wir haben durchaus eine Erfolgsquote bei der Aufklärung solcher Sachverhalte aufzuweisen und schon etliches geklärt.“ So konnte kürzlich ermittelt werden, wer Parkbänke in Arnstein zerstört hatte.
Wichtig seien deshalb die Hinweise aus der Bevölkerung. Die Beamten könnten danach gezielt vorgehen und Leute ansprechen, so die Pressesprecherin.
Beschädigungen, die durch jugendlichen Übermut verursacht wurden, konnten Schwan zufolge mitunter bereits im Gespräch mit den Eltern der Täter aufgeklärt werden. Schwan kennt Beispiele, wo Jugendliche schließlich den von ihnen angerichteten Schaden unter Anleitung repariert haben.
Hoffen auf Lernprozess der Täter
In ihrer Ermittlungsarbeit geht es der Polizei nicht allein darum, die Täter ausfindig zu machen, damit diese zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Beamten setzen auch auf einen Lernprozess, wenn Verursachern von Sachbeschädigungen nahe gebracht wird, dass Mitglieder von Vereinen viel Freizeit beispielsweise in das Aufstellen oder Streichen von Sitzbänken investiert haben.
So traf es im Frühjahr den Verein Südharzer Karstlandschaft. Unbekannte zerstörten eine der Gabionen am Eingangsbereich zum Karstwanderweg an den Ritterplätzen bei Pölsfeld und stahlen einen einbetonierten Pfosten. Der kleine Verein hatte sich über Jahre bemüht, das Geld für die Gestaltung des Eingangsbereiches zusammenzubekommen.
Anhaltspunkte, dass im Landkreis Mansfeld-Südharz im Vergleich zu anderen Regionen besonders viel mutwillig zerstört oder beschmiert wird, kann die Polizeisprecherin jedoch nicht erkennen: „Solche Fälle kommen nicht öfter vor als anderswo.“ (mz)