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Per Fahrrad nach Indien

Von Janine Bornemann 10.09.2007, 15:59

Hettstedt/MZ. - Fest steht allerdings, dass der Weg entlang des Donau-Radweges über Ungarn bis nach Istanbul führen soll. Mit Bekannten will sich der 33-Jährige außerdem in Dubai treffen.

Mit etwa 30 Kilogramm Gepäck, darunter ein Zelt, Campingausrüstung, zahlreiche Landkarten und Reiseführer, Trinkwasser und natürlich warme Kleidung, ist Plock unterwegs. Auch die Digitalkamera darf natürlich nicht fehlen, um die Eindrücke festzuhalten. Pro Tag hat er etwa zehn Euro für Lebensmittel eingeplant, dazu kommen Kosten für Visa und vielleicht die ein oder andere Übernachtung. Vielleicht kann Plock auch mal bei Fremden schlafen, schließlich sei die Gastfreundschaft in orientalischen Ländern sehr groß. Diesbezügliche Erfahrungen hat er während mehrerer Afrikareisen in den vergangenen Jahren gesammelt.

Die Generalprobe im Frühjahr verlief problemlos: 1 400 Kilometer legte der Hettstedter mit dem Fahrrad in Westafrika zurück. Zur Vorbereitung auf seine jetzige Tour hat er sich im Internet und bei Vorträgen informiert. Erfahrene Weltreisende gaben dort ihre Kenntnisse über Routen, Grenzkontrollen und Schwierigkeiten weiter. Plock hat sich ein Pensum von täglich etwa 80 Kilometern vorgenommen. Dabei geht es ihm aber nicht um den sportlichen Aspekt.

Seinen Job als Einrichter in einem Hettstedter Betrieb hat er gekündigt, sein Auto abgemeldet. Ein bis eineinhalb Jahre soll die Reise dauern. "Drei Wochen Jahresurlaub reichten nie aus, um mein Fernweh zu stillen", sagt Plock. Auf seinem Weg nach Indien hofft er, viele Erfahrungen zu sammeln und nette, interessante Menschen kennen zu lernen. Angst habe er nur, überfallen oder krank zu werden. Doch der 33-Jährige hat vorgesorgt. So ließ er sich beispielsweise gegen Tollwut, Gelbfieber und Hepatitis impfen und hat vom Arzt empfohlene Medikamente mitgenommen.

"Ich mache die Reise stellvertretend für Leute, die ihren Traum nicht ausleben können", schmunzelt der Hettstedter. Ihnen will er dann von seinen Abenteuern berichten. Auch sein Interesse für Geografie und Sprachen verschlägt Plock immer wieder in ferne Länder. Falls seine Englisch-, Französisch- und Russischkenntnisse einmal nicht ausreichen, dann verständigt er sich mit Gesten. Meistens funktioniere das gut, schließlich gehe es ja sowieso hauptsächlich um Schlafen und Essen.