Neugierig auf neue Gesichter
Eisleben/MZ. - Ob das auch die Politiker in Kreis- und Landtag so sehen? Nicht von ungefähr ironisierte Faust (Ralph Richter): "Vom Gelde befreit sind Bund und Länder." Doch an der Landwehr herrscht Optimismus. "Uns geht's gut", sangen die Mitwirkenden gemeinsam im Finale. Gut ging es vor allem dem Publikum. Denn es erlebte einen Samstagabend voller Kurzweil, Witz und Neuigkeiten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Intendant Ulrich Fischer den Gästen mit Friederike Butzengeiger, Florian Wegner und Stefan Liebermann drei neue Gesichter im Ensemble vorstellte. Singen können sie alle drei (Klavier: Sebastian Undisz). Das ist unstrittig. Wenn sich das Trio auch sonst derart schwungvoll und souverän präsentiert - na dann, viel Spaß.
Aber es gab noch mehr Neues. Stücke aus dem aktuellen Spielplan wurden den Besuchern in lustiger Form nahe gebracht. Die witzigen Texte stammen aus der Feder von Manuel Kressin, der am 22. November gemeinsam mit Claudia Lüftenegger sein erstes eigenes Stück auf die Bühne bringen wird. Zur Spielzeiteröffnung präsentierten sich beide unter anderem in ihren Paraderollen Alma und Oma. Kochenderweise, Lüftenegger hartgesotten mit Schiene nach Nasenbeinbruch, und mit Publikum auf der Bühne, zwecks Verkostung. Beschreiben kann man die Nummer nicht, man muss sie erlebt haben.
Mit einer Tube "Elsterglanz" machte Oliver Beck deutlich, dass ihm das gleichnamige Mansfelder Kult-Duo nicht ganz einerlei ist. Die Nummer "Klosterplatz" (mit Florian Wegner) erinnerte in ihrer Schrägheit wohl nicht von ungefähr an den nicht immer ganz einfachen Humor à la Sven und Gilli.
Ganz einfach ist es offenbar aber, einen derartigen Abend auf die Beine respektive Bühne zu stellen. Bleibt nur die Frage: Wo nehmen die Schauspieler neben ihrer täglichen Proben- und Bühnenarbeit noch die Zeit dafür her? Eine Antwort darauf gab es nicht. Aber, dass die neue Spielzeit viel Spannung und Unterhaltung verspricht, ist so klar, wie Almas und Omas Suppe.