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Neue Betreiber Neue Betreiber: Gastronomen-Familie Deckert übernimmt Hotel An der Klosterpforte

Von Jörg Müller 03.04.2018, 11:51
Sven Deckert vor dem Haus, das künftig „Deckert’s Hotel An der Klosterpforte“ heißen wird.
Sven Deckert vor dem Haus, das künftig „Deckert’s Hotel An der Klosterpforte“ heißen wird. Jürgen Lukaschek

Eisleben - Rote Zahlen, mehrfacher Betreiberwechsel, zeitweiser Leerstand: Das Hotel An der Klosterpforte in Helfta ist seit der Eröffnung 2002 nie so richtig gut gelaufen - trotz der günstigen Lage am Kloster und dem angenehmen Ambiente des Hauses. Zuletzt hatten die Zisterzienserinnen das Hotel mit dem Mechthildsaal seit Anfang vergangenen Jahres in Eigenregie geführt.

Jetzt gibt es wieder einmal einen Neuanfang - diesmal jedoch mit einer großen Chance auf ein Happy End. Denn mit Sven und Antje Deckert übernehmen Eisleber Gastronomen das Haus, die nicht nur viel Erfahrung in ihrem Job haben, sondern auch mit der Lutherstadt und der Region bestens vertraut sind.

Deckerts übernehmen drittes Hotel in Eisleben

„Wir haben zum 1. April das Hotel mit dem Restaurant und dem Mechthildsaal gepachtet“, sagt Sven Deckert im Gespräch mit der MZ. Es ist ihr drittes Hotel - nach dem „Stammhaus“ in der Friedensstraße und dem 2009 eröffneten Hotel am Katharinenstift. Leicht gemacht haben es sich Deckerts freilich nicht mit der erneuten Expansion. „Wir haben lange in der Familie beraten“, sagt der 53-jährige Gastronom.

„So etwas muss man sich gut überlegen“, so Deckert, der vom „großen Respekt vor dem Haus“ spricht. Was letztendlich den Ausschlag gegeben habe? „Wir haben einfach Lust drauf. Wir sind gute Gastronomen, wir haben ein gutes Team - und wir sehen natürlich auch Potenzial. Sonst würden wir es nicht machen.“

Deckerts arbeiten bereits seit längerem mit dem Kloster zusammen: Sie richten im Mechthildsaal private Feiern, vor allem Hochzeiten, aus oder liefern das Catering für Veranstaltungen. So sei dann die Idee entstanden, das Hotel mit dem Saal zu pachten. „Die Schwestern waren sehr froh über diese Lösung“, sagt Deckert. „Sie wollten es nicht mehr an jemanden verpachten, den sie nicht kennen.“

Schwestern haben eine Zeit lang das Hotel selbst geführt - als Notlösung

Schwester Klara Maria Hellmuth kann das nur bestätigen. „Wir haben immer gut mit Familie Deckert zusammengearbeitet. Und wir sind überzeugt, dass das Hotel bei ihnen in guten Händen ist.“ Schwester Klara Maria hat im vergangenen Jahr die Geschäfte im Hotel geführt. „Das war eine Notlösung, damit das Haus nicht leersteht“, sagt sie. Auf Dauer hätte es die Schwestern allerdings überfordert, so ein Objekt zu verwalten. „Wir haben ja auch noch das Gästehaus und die Wohnungen.“

Für das Hotel mit 22 Zimmern setzt Deckert zum einen auf Reisegruppen sowie die Seminare und Kurse, die das Kloster veranstaltet, zum anderen auf Tagungen. „Das Haus war mal ein gutes Tagungshotel. Wir wollen diesen Bereich wieder aktivieren.“ Außerdem wird das Hotel natürlich für die Privatfeiern mit angeboten. „Wir werden ein Zimmer als Hochzeitssuite einrichten.“

Klostrcafé Vino wird wie bisher weiterbetrieben

Das Restaurant wird wie bereits in den vergangenen Jahren nicht ständig geöffnet sein, sondern nur bei Bedarf genutzt werden. Das 2017 eröffnete Klostercafé Vino wird auch weiterhin eigenständig von Sylvia Wegner betrieben.

Im Mechthildsaal werden auch künftig die traditionellen Bälle, wie der Lions- und der Ärzte-Ball, stattfinden. In diesem Jahr plane das Querfurter Gymnasium einen Abiturientenball, das Eisleber Gymnasium habe ebenfalls schon Interesse gezeigt. Auch als Konzertstätte bleibt der Saal erhalten. Darüber hinaus wollen die neuen Betreiber eigene Veranstaltungen ausrichten.

So werde es bereits in diesem Jahr ein mehrtägiges „Sommer-Open-Air“ geben, so Deckert. Auf dem Programm werden ein Konzert, ein Tanzcafé, Theater und Kino stehen. „Voraussichtlich im Oktober wollen wir zu einem Tag der offenen Tür einladen.“ Zwei neue Mitarbeiterinnen seien für das Hotel bereits eingestellt worden. (mz)