Nach Edeka- und Aldi-Auszug Nach Edeka- und Aldi-Auszug: Wie geht's weiter in der Gerbstedter Chaussee?

Eisleben - Wie geht es weiter im Einkaufszentrum Gerbstedter Chaussee in Eisleben? Der Edeka-Markt ist seit Anfang des Jahres geschlossen, der Aldi-Markt wird sich im November zurückziehen. Damit verliert das Einkaufszentrum seine beiden Hauptmieter. Bereits in den vergangenen Jahren ausgezogen sind die Videothek und das Schuhcenter. Was wird aus den letzten vier Geschäften, die dort noch ansässig sind?
Geschäfte wollen im Einkaufszentrum Gerbstedter Chaussee bleiben
„Wir hoffen, dass wir bleiben können“, sagte Antje Kellner, Inhaberin des Friseursalons „4 Haareszeiten“, der MZ. Wichtig sei natürlich, dass sich möglichst bald wieder ein Lebensmittelmarkt ansiedelt. „Sonst wird uns die Laufkundschaft fehlen“, so Kellner. „Wir merken ja jetzt schon, dass der Parkplatz leerer ist als früher.“ Sie könne nur hoffen, dass die Stammkunden dem Salon weiter die Treue halten.
Auch die Apotheke, der Döner-Imbiss und die KiK-Filiale wollen in dem Einkaufszentrum bleiben. „Wir befinden uns zur Zeit in Verhandlungen über den Standort und möchten die Filiale erhalten“, teilte Melissa Kohnen von der KiK Textilien und Non Food GmbH auf MZ-Anfrage mit.
Gebäudeverwalter arbeitet an neuem Gesamtkonzept für Einkaufszentrum
Verwaltet wird der Gebäudekomplex von der Fränkischen Steuerberatungsgesellschaft-Treuhandgesellschaft (FST) in Nürnberg. „Wir arbeiten an einem neuen Gesamtkonzept für das Gewerbegebiet“, sagte Prokurist Sven Sondermann der MZ. Es gebe dazu „vielfältige Überlegungen“, und man sei auch schon in Kontakt mit zahlreichen Interessenten.
„Wir führen intensive Gespräche, auch mit der Stadt“, sagte Sondermann. Details wolle er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Ziel sei, wieder einen Anbieter im Bereich Einzelhandel anzusiedeln.
Überrascht vom Auszug des Aldi-Marktes
Die aktuelle Entwicklung sei nicht absehbar gewesen. „Sowohl die Insolvenz des Edeka-Marktes als auch der Auszug von Aldi haben uns überrascht“, sagte Sondermann. Ungeachtet dessen halte er die Gerbstedter Chaussee weiter für einen guten Standort für den Handel. „Und es ist ja auch ein erfolgreiches Objekt gewesen. Wir müssen uns jetzt der neuen Herausforderung stellen.“ Wie er sagte, sollen die derzeit dort noch ansässigen Geschäfte gehalten werden.
Aber nicht nur in der Gerbstedter Chaussee ist der Einzelhandel derzeit im Umbruch. Vor allem die Ketten setzen auf größere und modern gestaltete Filialen. So ist im Kaufland in der Halleschen Straße ein umfassender Umbau geplant. Ein genauer Termin steht aber noch nicht fest. Vorgesehen sind unter anderem breitere Gänge und niedrigere Regale, was das Einkaufen erleichtern soll. Noch nicht ganz klar ist, wie sich dieser Umbau auf die eingemieteten Geschäfte auswirken wird.
Lidl will in Hallescher Straße erweitern und modernisieren
Auch der Lidl-Markt in der Halleschen Straße/Rathenaustraße soll erweitert und modernisiert werden. Im vergangenen Jahr hat der Stadtrat entsprechenden Plänen des Unternehmens zugestimmt. Auf MZ-Anfrage, wann das Projekt umgesetzt wird, teilte die Lidl-Pressestelle mit, dass dazu „noch keine konkreten Angaben“ gemacht werden könnten.
Kleinere Supermärkte haben es dagegen immer schwerer. So mussten im vergangenen Jahr die Betreiber des Einkaufsmarktes in der Wilhelm-Pieck-Siedlung aufgeben. Grund: Es hätten immer weniger Leute eingekauft, der Umsatz sei stetig gesunken. Bereits 2016 ist der Supermarkt in der Ernst-Thälmann-Siedlung geschlossen worden, 2017 der Frischmarkt im Eisleber Ortsteil Osterhausen. (mz)