MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Schloss in Harkerode war einst Wohnsitz der Knigges

Harkerode - Diese Rätselnuss war mittelschwer. Es gab sowohl richtige, als auch einige falsche Zuschriften. Gesucht wurde eine historische Aufnahme vom Schloss in Harkerode. Die richtige Antwort wusste auch P. Wackerhagen. Er wurde als Gewinner ausgelost und kann sich über 30 Euro freuen.
In seiner Zuschrift heißt es: „Gesucht war das Schloss Harkerode, es wurde um 1700 erbaut. Es gehörte zunächst dem Baron Hünerbein, später dem Freiherr Knigge. Kurt Knigge war letzter Besitzer bis zur Enteignung 1945. Danach wohnten dort Flüchtlinge. Bis 1952 diente es als Altersheim. Anschließend - bis heute - wird das Gebäude als Kinderheim genutzt.“
Das Rätselbild stammt aus der Sammlung von Alexander Duncker und zeigt das Schloss Harkerode
Die richtige Antwort wusste auch Ursula Apel. Sie schreibt, dass sie ab 1972 in dem Kinderheim arbeitete. „In dieser wunderschönen Umgebung lebten Kinder bis sechs oder acht Jahren. Zu Feiertagen wurden sie in Familien vermittelt.“
Frank Schlanstedt hat herausgefunden, dass das Bild aus der Sammlung von Alexander Duncker stammt. „Im Jahr 1678 verpfändeten die insolventen Grafen von Mansfeld Vorderort die Herrschaft Arnstein an die Freiherren Knigge. Die Familie Knigge war ein uraltes Adelsgeschlecht, welches aber verarmte und das ,von’ ablegte und nur noch den Titel ,Freiherr’ behielt. Um das Jahr 1700 begannen die Knigges am Flüsschen Eine am Rande von Harkerode ein kleines Jagdschloss zu bauen. 1812 gelangte die Familie Knigge dann endgültig in den Besitz der Herrschaft Arnstein.“
Die Knigges haben ihre Angehörigen in zwei Mausoleen beigesetzt, so Frank Schlanstedt weiter. „Das ältere davon befindet sich unterhalb von Arnstein und ist verfallen, das zweite gut erhaltene Mausoleum befindet sich in einem Wäldchen hinter dem Schloss.“
Im früheren Schloss Harkerode befindet sich heute ein Kinderheim
Dass es sich bei dem früheren Schloss und heutigen Kinderheim um ein sehr gepflegtes Anwesen handelt, das teilt Helmut Fritsche mit. Ernst Peter Schelm ist wieder in der Heimatliteratur fündig geworden. Dort heißt es: „Zur Herrschaft Arnstein gehörten die Rittergüter Harkerode, Endorf, Pfersdorf sowie das Schloß Arnstein. Das Rittergut Harkerode erwarb 1647 der schwedische Oberstleutnant Jacob von Hünerbein. Im Jahre 1844 kaufte es Ernst Ludwig Georg Adam Freiherr von Knigge.“
Und er geht auch auf den berühmtesten Vertreter der Familie Knigge ein: Adolf Franz Friedrich Freiherr von Knigge, der als ein Vorkämpfer der Aufklärung gilt. Dazu heißt es in der Heimatliteratur: „Es muß vermerkt werden, daß er nur im weiteren Sinne mit der Mansfelder Linie der Familie zu tun hatte. Der im Volksmund verbreitete Begriff ,ein Benehmen nach Knigge’ wurde von einem Buch abgeleitet, das Adolf Freiherr von Knigge im Jahr 1790 unter dem Titel „Über den Umgang mit Menschen“ schrieb.“
Dass das Schloss im 18. Jahrhundert seines heutiges Aussehen erhielt, das schreibt Helga Meyer. „Kurt Freiherr Knigge war Besitzer der Arnsteinruinen und Ehrenvorsitzender der Burg-Arnstein-Gemeinde, die sich 1926 zur Pflege und Erhaltung des Burggemäuers gebildet hatte. Er bewohnte dass Schloss Harkerode, das zu dieser Zeit Herrenhaus genannt wurde.“
Gewinner P. Wackerhagen wird gebeten, sich bei der Lokalredaktion unter Tel. 03464/54 40 61 69 zu melden.
Das ist das neue Rätselfoto
Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Was befindet sich auf dem Bild, welche Gebäude sind zu erkennen? Wir sind gespannt auf die Antworten. Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer auch dieses Mal willkommen.
Schicken Sie Ihre Antwort bis Donnerstag, 18. Januar, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis. Die Lösungsvorschläge einfach per Post an MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben, oder per E-Mail an [email protected] senden. (mz)