1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Mit Mausoleum im Zwiespalt

Mit Mausoleum im Zwiespalt

Von Roman Haeusgen 05.11.2007, 16:52

Harkerode/MZ. - Aber allein der Aufwand, an der Ruine für Unfallschutz zu sorgen, wäre immens. "Dieses Geld haben wir nicht", sagt die Bürgermeisterin. Wobei von Sanierung noch gar nicht die Rede ist.

Gelände und Mausoleum gehören einem Geschäftsmann, der das Areal vor rund zwei Jahren von der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BvvG) erwarb. Wie Frau Stange weiß, hat der Inhaber vor allem Interesse an der Nutzung des Waldes. Das Mausoleum sei ihm nicht wichtig. "Er würde es uns schenken", weiß die Bürgermeisterin, die zugleich Vorsitzende des Heimatvereins ist, der sich seit vielen Jahren rührig um den Arnstein kümmert. Auch ein Zuwegungsrecht würde der Geschäftsmann einräumen, damit sich jedermann das Mausoleum aus der Nähe ansehen kann. Doch angesichts der Gefahr, dass in der Ruine durchaus jemand zu Schaden kommen kann, hatte der Inhaber schon mit dem Abriss der Ruine begonnen. "Er wusste nichts von dem Denkmalschutz", so die Bürgermeisterin, die die weitere Schädigung erst einmal verhindern konnte.

Erreicht hat sie inzwischen, dass bei einem Ortstermin mit Vertretern der Gemeinde sowie unterer und oberer Denkmalbehörde die Beteiligten ihre unterschiedlichen Interessen darlegen konnten. So habe, wie Volker Büttner von der Denkmalschutzbehörde des Landkreises der MZ bestätigte, der Eigentümer geltend gemacht, dass es ihm wirtschaftlich nicht zuzumuten sei, für den Erhalt des Denkmals zu sorgen. Er rechne deshalb mit einer Abriss-Genehmigung durch das Landesverwaltungsamt. Dafür läuft sogar schon die Zeit. Denn bis Ende Oktober sollte sich die Gemeinde entscheiden, ob sie das Gebäude übernimmt. Doch hat Frau Stange den Termin erst einmal verstreichen lassen, sie hofft auf Verlängerung. Keinesfalls wolle sie sich damit abfinden, dass ein solches Kulturgut ein für alle Mal verschwindet. "Wir möchten versuchen, Sponsoren zu gewinnen und vielleicht gibt es auch Fördermittel", hofft sie. Für Büttner ist das durchaus "ein wunderbarer Gedanke", wie er sagte. Doch habe er größte Bedenken. "Der weitere Erhalt und der Unterhalt sind schwer zu finanzieren."