Kunstausstellung in Eisleber Ortsteil Mit dem „Zaunepinsel“ Urlaubserinnerungen festhalten
Monika Robe und Gabriele Walter zeigen einige ihrer Exponate in einer Kunstausstellung in der Sittichenbacher Kirche. Die Vernissage dort wird am Samstag, 20. Juli, 15 Uhr, beginnen.
Sittichenbach/MZ - „Und immer bleibt ein Bild.“ So haben Monika Robe (67) und Gabriele Walter (70) ihre gemeinsame Ausstellung überschrieben. Von schönen Urlauben beispielsweise bringt sich wahrscheinlich jeder ein Bild, meist in Form von Fotos auf dem Handy, mit nach Hause. Nur sind es bei den beiden Frauen, die erst später im Leben zur Kunst fanden, bemalte Leinwände, mit denen sie sich ein Bild von ihrem Urlaub machen. In der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Sittichenbach zeigen die beiden Künstlerinnen, die in Sittichenbach und Osterhausen Zuhause sind, ihre Werke.
Die beiden Frauen haben vieles gemeinsam. Beide waren mal im Schulbetrieb tätig - Monika Robe als Lehrerin für Sport und Geschichte und Gabriele Walter als Schulsekretärin im Martin-Luther-Gymnasium in Eisleben. Und beide sind Späteinsteigerinnen in Sachen Kunst. Erst im Ruhestand fanden sie die Ruhe, Muße und auch den Platz für ihre Kunst.
Malkurs bei Marianna Lepadus
Robe besuchte vor ungefähr zehn Jahren einen Malkurs bei Marianna Lepadus. Mit preiswerten Malutensilien rückte sie damals zum Kurs an, erinnerte sie sich und wurde von Lepadus gerügt und ihr Malwerkzeug als „Zaunepinsel“ degradiert. Mittlerweile ist die Schülerin von damals gewachsen, hat sich Anregungen in Galerien und Ausstellungen geholt und genügend Motive bei den gemeinsamen Urlauben mit ihrem Mann, der auch beim Aufbau der Ausstellung mit anpackte, gesammelt. Und so nimmt sie die Betrachter ihrer Bilder mit ins Stubaital oder nach Irland. Auch Menschen, die ihr wichtig sind, hat sie auf ihren Bildern verewigt. „Erstaunlich, wie viele Bilder über die Jahre zusammengekommen sind. Das sieht man erst hier in der Kirche“, stellte sie fest.
Autodidaktisch wie ihr Großvater Otto Spitzbarth habe sie sich das Zeichnen selbst beigebracht, sagt Gabriele Walter, die eigentlich schon immer ein Faible für die Kunst gehabt habe, wie sie sagt. Wieder richtig Lust aufs Zeichnen bekam sie, wenn die neuen Zeichenmaterialien in der Schule eintrafen. Da hätte sie am liebsten gleich selbst losgelegt. Bei ihren ersten Versuchen hatten es ihr insbesondere die Impressionisten angetan. Monet nennt sie da und Van Gogh. Und wie Robe findet sie Inspirationen beim Besuch von Ausstellungen und Galerien. Auch Bücher geben ihr Anregungen, mal noch etwas anderes auszuprobieren. Und so sind in ihren Bildern viele verschiedene Stile zu sehen.
Als die Kinder aus dem Haus waren, habe sie sich den Luxus eines eigenen Ateliers gegönnt, sagt sie. Und seither male sie auch noch viel mehr. Das komme ganz automatisch, wenn man die Staffelei nicht wegräumen müsse und gleich mit Malen beginnen könne, wenn man Lust darauf verspüre. Und so staunte auch sie darüber, wie viele Bilder es doch über die Jahre geworden seien, die sie nun genau wie Robe zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentieren wolle.
Vernissage beginnt am Samstag, 20. Juli, 15 Uhr
Die Vernissage wird am Samstag, 20. Juli, 15 Uhr, beginnen. Unterstützt werden die beiden Künstlerinnen vom Förderverein der Sittichenbacher Kirche, der ein paar Erfrischungen anbieten will. Für Nachzügler, die vielleicht am 20. Juli keine Gelegenheit haben, die Kirche zu besuchen, werden die beiden Künstlerinnen in der Woche darauf am 22. und am 24. Juli jeweils von 16 bis 18 Uhr noch einmal vor Ort sein. Bis zum Tag des offenen Denkmals, am Sonntag 8. September, wird die Kunstausstellung gezeigt. Wer spontan die Ausstellung besuchen möchte, kann dies in Absprache mit Familie Jantos tun.