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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Madlen hat neue Hoffnung

Von FRIEDER FAHNERT 21.07.2011, 17:31

SYLDA/MZ. - Madlen Meister hat wieder ein Stückchen Hoffnung mehr. Hoffnung, dass sie womöglich doch nicht am Kopf operiert werden muss. Das war eigentlich für Anfang August geplant, ist jetzt aber erst einmal verschoben worden. Grund: eine neues Medikament. Sie nimmt derzeit ein spezielles Mittel, das unter anderem dafür sorgen soll, dass Madlens Knochen und Sehnen besser mit Kalzium versorgt werden. Familie Meister hofft nun, dass das Mittel so wirkt, dass die Operation nicht mehr nötig sein wird.

Das Mädchen aus Sylda leidet unter einer seltenen Erbkrankheit - dem Adam-Oliver-Syndrom. Die genetischen Grundlagen dieser Krankheit liegen derzeit noch völlig im Dunkeln. Das zehnjährige Mädchen ist durch die heimtückische Krankheit stark gehandicapt, die Knochen wachsen nicht richtig mit. In die Beine wurden bereits Metallplatten eingesetzt, um die Füße zu stabilisieren.

Außerdem muss Madlen stets einen Helm tragen, denn ihre Schädeldecke ist nicht richtig zusammengewachsen, ein Sturz ohne Schutzhelm könnte schlimme Folgen haben. Durch die Unterstützung einer Stiftung ist der Kontakt der Familie Meister zu einem Kinderarzt aus Frankfurt / Oder hergestellt worden.

Der Experte hatte nach einer Untersuchen des zehnjährigen Mädchens empfohlen, regelmäßig dieses spezielle Mittel einzunehmen. Das Problem dabei: "Die Krankenkasse hat die Kostenübernahme für diese Mittel abgelehnt", sagt Mutter Bianca Meister. Denn es handele sich nach der Defination nicht um ein Medikament, sondern um ein Nahrungsergänzungsmittel.

Nach der Veröffentlichung der Problematik in der MZ hätten zahlreiche Leute Geld auf das Konto der Stiftung eingezahlt, damit die Meisters sich das Mittel auch leisten können. Rund 100 Euro pro Monat sind notwendig. "Viele der Spender sind Leute aus der Region", sagt Bianca Meister, die sich riesig freut, dass dies finanzielle Hürde für die nächsten Wochen erst einmal genommen worden ist. Nach sechs Wochen soll noch einmal eine Untersuchung erfolgen. Dann erst könne gesagt werden, wie das Mittel gewirkt hat. Madlen nimmt den Saft zweimal täglich, auch wenn er "bitter schmeckt", wie sie sagt. Aber das sei freilich nebensächlich. Wichtig ist, dass es hilft.