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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Frühstück in luftigen Höhen

Von JAN-OLE PRASSE 19.09.2011, 17:37

EISLEBEN/MZ. - "Atmosphäre und Emotionen zu schaffen, ist wichtig. Heute müssen sie den Leuten was bieten, was sie sonst im Alltag nicht erleben können", sagt Richard Krolzig vom Riesenrad Bellevue. Und wer kann schon von sich behaupten, einmal in 56 Metern Höhe in einem Riesenrad gefrühstückt zu haben.

Die vier Gewinner des Bilderrätsels der Wiesenfans können das jetzt. Sie durften am Wiesenmontag mit jeweils einer Person ihrer Wahl zwei Stunden lang im Riesenrad Bellevue auf der Eisleber Wiese frühstücken und dabei den herrlichen Ausblick über das Mansfelder Land genießen. Bei strahlendem Sonnenschein gerieten die Sieger schnell ins Schwärmen. Jutta Bartsch, die von Gewinnerin Lisa Kürschner eingeladen wurde, sagte nach nur einer Runde: "So was Schönes habe ich noch nicht erlebt." Auch Gewinnerin Daniela Dressler zeigte sich beeindruckt: "Super Blick und bestes Wetter, was will man mehr!"

Die Idee zu dem Gewinnspiel kam den Wiesenfans ziemlich spontan. "Ich konnte mal nachts nicht schlafen, da kam mir der Einfall, ein Riesenradbrunch zu verlosen", sagt Mitorganisator Matthias Kuhn. Schnell hatte er mit dem Schaustellerverband Sachsen-Anhalt, dem Eigenbetrieb Märkte und der Firma Oscar Bruch Partner dafür gefunden. "Wir sind generell zu jeder Schandtat bereit", sagt Krolzig.

Um zu gewinnen, mussten die Teilnehmer auf der Internetseite "Absolut Wiesenmarkt" Fotos des Riesenrades auf verschiedenen Jahrmärkten den richtigen Städten zuordnen. "Das war ganz schön schwierig", sagt Sophie Nahrstedt, die zusammen mit ihrem Freund André ihren Gewinn genießt. Wie die Jungfrau zum Kind kam Daniela Dressler aus Sangerhausen zu dem Frühstück in luftiger Höhe. Ihr Sohn Oliver, der bei den Wiesenfans mitmacht, hatte ihr die Gewinnspielfotos gezeigt. Die 39-Jährige konnte alle Motive richtig zuordnen und gewann. Anders sah es bei Lisa Kürschner aus. Sie war über die Facebook-Seite der Wiesenfans auf das Gewinnspiel gestoßen. "Ich wollte unbedingt mal was gewinnen", sagt die 18-jährige.

Richtig zufrieden waren die Veranstalter mit der Gewinnspielresonanz aber nicht. "Leider haben nur zehn Leute mitgemacht", sagt Matthias Kuhn. Für das Riesenrad Bellevue begann der Wiesenmontag somit sehr viel erfreulicher als der Sonntag aufgehört hatte. Schließlich hatte es an diesem Tag kaum einmal richtig aufgehört zu regnen. Dunkle Wolken türmten sich immer wieder über dem Wiesengelände aus. "Durch den Regen am Sonntag kamen nur halb so viele Leute wie sonst", sagt Krolzig. Und für den Betreiber des Riesenrades sind solche Wetterkapriolen katastrophal. Schließlich braucht es vier Tage bis der Koloss aus 350 Tonnen Stahl, der mit insgesamt 17 Lastwagen von Ort zu Ort transportiert werden muss, aufgebaut ist. Der Abbau dauert dann auch noch mal drei Tage. So müssen die Kosten in 130 Betriebstagen für das ganze Jahr eingespielt werden. Aber auch das schlechte Wetter konnte den Eislebern ihre Wiese nicht vermiesen. Trotz der geringeren Resonanz am Sonntag, war auch Krolzig beeindruckt, wie die Besucher dem Regen getrotzt haben: "Man muss sich wundern, dass überhaupt noch so viele Leute gekommen sind." Insgesamt war der Riesenradbetreiber, der auch noch zur Kleinen Wiese am kommenden Wochenende bleibt, mit der Wiese sehr zufrieden. "Freitag und Samstag waren ganz wunderbar", schwärmt Krolzig. Das werden wohl auch die meisten Besucher so sehen. Für die Gewinner des Riesenradbrunches wird aber eher der Montag in Erinnerung bleiben.