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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Feuerwehr steht vor dem Aus

Von KATHARINA THORMANN 02.09.2011, 17:25

ULZIGERODE/MZ. - Noch schließt Wehrleiter Michael Schmidt einmal pro Woche das Gerätehaus in Arnsteins Ortsteil Ulzigerode auf, um mit zwei früheren Feuerwehrleuten die Technik zu prüfen. Doch jedes Mal könnte es die letzte Amtshandlung sein. Denn die Freiwillige Feuerwehr Ulzigerode steht nach 103-jähriger Existenz vor dem Aus. "Ich finde es traurig, vor allem, weil es das einzige im Ort war, wo man zusammen gekommen ist", sagt Schmidt. Doch dem 35-Jährigen sind die Hände gebunden. Denn er ist als einziger aktiver Feuerwehrmann übrig geblieben.

Alle anderen haben in den vergangenen zwei Jahren aus unterschiedlichen Gründen ihren Dienst quittiert. "Wir haben dort eine Feuerwehr, die nicht mehr einsatzfähig ist", bringt es Arnsteins Bürgermeister Frank Sehnert (fraktionslos) auf den Punkt. Aus diesem Grund sei sie einfach nicht mehr zu halten.

Viel wurde versucht, um die Schließung zu verhindern. Es wurde mit ehemaligen Löschkräften und mit Einwohnern des Ortes gesprochen. Alles ohne Erfolg.

"Die alten Kameraden sind ausgeschieden und die paar, die noch da sind, schaffen es arbeitsmäßig nicht", kennt Ulzigerodes Ortsbürgermeister Günter Kubs (Bürgerfraktion Arnstein) die Beweggründe. Somit blieb dem Stadtrat von Arnstein bei seiner jüngsten Sitzung am Donnerstagabend nur eine Konsequenz: für die Schließung der Feuerwehr zu stimmen. "Es ist keine schöne Sache, aber wir müssen den Schritt gehen", sagt Bürgermeister Sehnert.

Falls es in Ulzigerode brennen sollte, rückt wie schon jetzt die Freiwillige Feuerwehr Alterode aus. "Die Kameraden haben sich bereit erklärt, die Einsätze zu übernehmen", sagte Sehnert.

Endgültig zugeschlossen wird die Feuerwehr Ulzigerode erst, wenn der Landkreis und das Landesverwaltungsamt der Schließung zugestimmt haben.

Dann sollen auch alle Gerätschaften wie das Kleineinsatzfahrzeug B 1 000 von der Wehrleitung an die übrigen Feuerwehren in den Arnsteiner Ortsteilen verteilt werden. Nur Feuerwehrmann Michael Schmidt geht nicht mit: "Das wäre zu umständlich, denn ich bin beruflich ziemlich eingespannt und müsste dann immer erst dorthin fahren."