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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Cowboys und Cowgirls am Stausee Kelbra

22.05.2011, 14:27
Das Duo «Little Rainbow» machte den Auftakt auf der Bühne in Kelbra. (FOTO: HEINZ NOACK)
Das Duo «Little Rainbow» machte den Auftakt auf der Bühne in Kelbra. (FOTO: HEINZ NOACK)

KELBRA/MZ/SRO. - Innerhalb der aus dem Boden gewachsenen Zeltstadt am Strandbad fühlte man sich sofort räumlich und zeitlich in den Wilden Westen versetzt.

Den eingefleischten Country-Fan erkannte man zumindest am Stetson - dem Cowboyhut. Andere hatten sich komplett in Cowboy- und Cowgirlgewand gekleidet. Selbst der Colt durfte bei Manchen nicht fehlen. Den höchsten Grad erreichten die Fans, welche vom ersten Lied des Berliner Duos „Little Rainbow“ (Conny und Uwe Kosslick), ihre Daseinsfreude beim Linedance zum Ausdruck brachten.

Neben dem musikalischen Angebot, erfüllte das Country-Musik-Festival so manchen anderen Wunsch. So zog es Bernd Sittel aus Heilbad Heiligenstadt sofort zu den Pferden. Reiner Meschkat und Udo Rosenstock waren noch nicht mit Satteln der Pferde „Yellostone“ und „Red Bull“ fertig, da kam er schon mit ihnen über Pferde ins Gespräch. Bevor er dann schließlich beide im Westernstil reiten durfte, zeigte Reiner Meschkat seine Qualitäten als „Pferdeflüsterer“. Je nach Verbindung zur Westernszene beobachtete das interessierte Publikum die Darbietung mit den Pferden, entweder unter dem fachlichen Aspekt, die meisten jedoch staunend. Einige bewiesen sogar selbst Geschick als Westernreiter. Letztendlich war der Ritt in die untergehende Sonne für viele Beobachter am Strand des Stausees das I-Tüpfelchen der Western-Idylle.

Wem ein bis zwei Pferdestärken nicht ausreichten, fand garantiert im präsentierten Truck ein lohnendes Fotomotiv. „Ich liebe Trucks“, sagte Birgit Meitzel aus Berga. „Country-Music und Trucks gehören einfach zusammen.“ Etwas wehmütig beobachtete sie die Line Dancer aus nah und fern, welche spontan vor der Bühne tanzten. Egal ob es die Tänzer aus Berlin, Erfurt oder aus Othal waren: hörten sie eine bestimmte Melodie, tanzten sie die gleiche Schrittkombination dazu. „Das ist bei den vielen möglichen Schrittkombinationen erstaunlich“, sagt sie aus eigener Erfahrung. Obwohl sie Line Dance vor einigen Jahren aufgegeben hat, juckte es doch plötzlich wieder in den Füßen.

Umso mehr, als die lang erwartete Linda Feller und anschließend Truck Stop die Bühne eroberten. Das war der Zeitpunkt, wo die meisten ihren Platz am Tisch verließen, um ihre Stars direkt vor der Bühne zu erleben.

Zwar hatte die ursprünglich thüringische Country-Lady Linda Feller ihren ersten großen Hit „Apple Jack“ aus dem Programm verbannt, aber das Publikum wünschte sich das Lied so sehr, dass sie es kurz entschlossen aus dem Stegreif ohne Instrumentalbegleitung sang. Darauf reagierte ihr angereister Fanclub aus Thüringen mit besonderem Applaus. Aber auch die neuen Lieder, mit denen sie am Stausee Premiere feierte, kamen beim Publikum sehr gut an.

Die gemeinsame Lieblingsmusik schweißt die gemütliche Gemeinschaft zusammen. Viele lassen sich das Lebensgefühl auch im Alltag nicht nehmen, wie die Line-Dancerinnen „Black Ladies“, Karin Gandzke und Manuela Aue, aus Berlin. Die im abgestimmten Outfit auftretenden Frauen laufen „immer so herum“. Noch außergewöhnlicher als die vielen Stetson-Träger, waren Mario Wolff und Klaudia Weinand–Wolff aus Siegburg gewandet. Die Besucher aus Nordrhein-Westfalen trugen die Sonntagskleidung der gutbürgerlichen Mittelschicht in Nordamerika, in der Zeit um 1860.

Sie fühlten sich am Stausee offensichtlich genauso wohl, wie die Thüringerin Sabine Kalkofe-Roth, die sich über eine Etablierung des Country-Musik-Festivals am Stausee freuen würde.