Lutherstadt Eisleben Lutherstadt Eisleben: Neue Stolpersteine am Markt

Eisleben - Der Förderverein Eisleber Synagoge will in diesem Jahr zwei weitere Stolpersteine setzen, die an das Schicksal von jüdischen Bürgern in Eisleben erinnern sollen. Dabei handelt es sich um Helene Simon und Georg Schottländer. Nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Rüdiger Seidel sollen die eingelassenen Steine vor deren früheren Geschäftshäusern am 20. Juni feierlich eingeweiht werden.
Helene Simon besaß am Markt 15 ein Geschäft, ehe sie die Nazis enteigneten und ins Konzentrationslager nach Theresienstadt verschleppten, wo sie umkam. Zu den Opfern des Holocaust in der Lutherstadt gehört auch Georg Schottländer, der einst im Haus Markt 54 (heute Fielmann-Filiale) ein Geschäft für Herren- und Knabenkonfektion betrieb. Schottländer, der 1859 geboren wurde, war zeitweise stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Repräsentant der Israelitischen Gemeinde in Eisleben. Nach der Arisierung seines Grundbesitzes durch die Nationalsozialisten wurde er in einem jüdischen Heim in Halle untergebracht, wo er 1942 starb. Seine Kinder Hertha (Berta Ella), Erich Heinrich und Irene Schottländer überlebten die Nazibarbarei durch Emigration nach England. Hertha Arndt verfasste 1988 in London ein Erinnerungsdokument an ihren Vater für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.
Chawa Agmon aus Tel Aviv (Israel), ein Enkel von Georg Schottländer, hatte im Juni vorigen Jahres die Lutherstadt besucht und sich dabei auch das frühere Geschäftshaus seiner Familie angeschaut. (mz)
