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Luthers Sterbehaus in Eisleben Luthers Sterbehaus in Eisleben: Museumspädagogik zieht um

Von Jörg Müller 01.05.2013, 17:34
Museumspädagogin Antje Bach mit Sandra, Hannes und Tim (von links) von der Katharinenschule.
Museumspädagogin Antje Bach mit Sandra, Hannes und Tim (von links) von der Katharinenschule. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - Die Zeit der Provisorien ist zu Ende: Die Museumspädagogik der Stiftung Luthergedenkstätten hat ihr Domizil in Luthers Sterbehaus bezogen. Während des Umbaus des früheren Toilettenhäuschens im Hof des Eisleber Museums war die Museumspädagogik/Kulturelle Bildung im einstigen Kaufhaus Naumann in der Halleschen Straße/Lutherstraße untergebracht. Nun steht Mitarbeiterin Antje Bach nicht nur ein schöner neuer Raum zur Verfügung - sie kann auch fünf neue Programme für Kinder und Jugendliche anbieten.

„Während im Geburtshaus das Historische im Mittelpunkt steht, geht es hier um die Themen Sterben und Tod“, sagt Florian Trott, Sprecher der Stiftung. „Das sind natürlich keine einfachen Themen, aber ich glaube, wir haben gute Ansätze gefunden, damit umzugehen.“ Das Konzept für die Bildungsangebote habe der Verein KinderKunstForum Halle entwickelt, dem Künstler, Designer und Pädagogen angehören.

Die Programme richten sich an Fünf- bis 18-Jährige und beziehen sich auf die Dauerausstellung „Luthers letzter Weg“ im Sterbehaus. „Wir laden die Kinder und Jugendlichen ein, sich mit existenziellen Fragen zu beschäftigen, wie: Welchen Sinn hat das Leben? und Was kommt nach dem Tod?“, so Trott. Jedes Programm beginne mit einer Führung durch das Museum. Dort werden Anregungen aufgenommen, die dann in der museumspädagogischen Werkstatt vertieft und kreativ bearbeitet werden.

So wie bei der Premiere am Dienstag mit der Arbeitsgemeinschaft Stadtführer der Eisleber Katharinenschule. Die Schüler der achten und neunten Klasse beschäftigten sich in dem Programm „Hier liegen meine Gebeine“ mit der Veränderung der Sterbekultur im Laufe der Jahrhunderte und gestalteten kleine Särge aus Papier. Dass es bei aller Ernsthaftigkeit des Themas auch heiter zugehen darf, zeigen manche witzigen Grabsprüche, die dabei entstehen. Überhaupt werde in den Programmen viel gebastelt und gemalt oder es werden Collagen gefertigt, so Museumspädagogin Bach. Und auch mit Fünfjährigen könne man durchaus bereits über das Thema reden: Im Programm „Von der Raupe zum Schmetterling“ werde sehr spielerisch der Lauf des Lebens und der Tod behandelt.

Die Schüler bastelten kleine Särge.
Die Schüler bastelten kleine Särge.
Lukaschek Lizenz
Das Domizil der Museumspädagogik.
Das Domizil der Museumspädagogik.
Lukascheck Lizenz