Lilli Schwarzkopf: Lilli Schwarzkopf: Mit acht Jahren schon Tanzmariechen

eisleben/MZ/wba. - Sportlerball ausgerechnet in der Hochzeit des Karnevals - Lilli Schwarzkopf hat damit kein Problem. Die 29-Jährige kennt beides. Immerhin, so verrät die Vize-Olympiasiegerin am Sonnabend beim Sportlerball in Sangerhausen, sei sie mit acht Jahren sogar einmal Tanzmariechen gewesen. Und als Vereinsmitglied der LG Rhein-Wied lebt die Siebenkämpferin ja auch in einer faschingsverrückten Region.

Nicht zum Spaßen war ihr allerdings, als sie bei Olympia nach dem 800-Meter-Lauf disqualifiziert wurde. Ein Kampfrichter glaubte, dass sie unerlaubterweise eine Bahnmarkierung betreten hätte. "Da war mein Adrenalinwert bestimmt auf Rekordniveau", sagt die Athletin beim Talk mit Moderator Willi Horka. Nach Protest der deutschen Mannschaftsleitung nahm das Kampfgericht seine Entscheidung zurück. Die Warterei in London war wohl die aufregendste Stunde in ihrer Sportkarriere. Immerhin ging es um eine Olympiamedaille. Aber auch der erste deutsche Meistertitel 2004 oder der Gewinn der Bronzemedaille bei der EM 2006 seien wichtige Erfolge gewesen, sagt sie. Schwarzkopf, die in Kirgisien geboren ist, liebt besonders den Speerwurf. "Der ist nicht so anstrengend." Doch auf den muss sie vorerst genauso verzichten wie auf ein Training in den anderen Disziplinen. Eine Verletzung an der Achillessehne macht ihr zu schaffen. Im Sommer, so hofft sie, will sie wieder in einem Stadion auf Punktejagd gehen. Ihr persönlichen Rekord, der bei 6 649 Punkten steht, stammt vom dramatischen Olympia-Wettkampf.

Erste Bewegungsübungen hat sie beim Ball schon gemacht. Nachdem "Atemlos" seine Ostrock-Runde beendet hat, steigt die Kultband auf aktuelle Hits um. Da wagte sich auch Lilli Schwarzkopf mit ihrem Partner auf das Tanzparkett.