Knüppelkuchen-Spieße lagen bereit
WIPPRA/MZ. - Die Mitarbeiter des Betreuungsforstamtes Harz in Wippra haben alles gut vorbereitet. Zwei Lagerfeuer brannten, die Holzspieße für den Knüppelkuchen waren frisch geschnitten und angespitzt, die Räume der Waldschule auf dem Birkberg waren geheizt und genügend Zapfen für das Zielschießen lagen auch bereit. Die Gäste konnten kommen.
Dafür hatten Wolfgang Böttcher, Marcel Hänsgen und Jens Thiele bestens gesorgt. Die Gäste ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene vom Wohnzentrum Wippra vom Trägerwerk Soziale Dienste waren an diesem Tag Gäste auf dem Birkberg.
In Wippra werden rund 80 Personen betreut, teilte Doreen Schönau vom Trägerwerk mit. Aber die seien nicht alle gekommen, "nur, wer Lust hatte". Und das waren rund zwei Dutzend. Die Behinderten des Wohnzentrums hatten ihrerseits Gäste mitgebracht - behinderte Kinder aus Polen, die sie für eine Woche nach Deutschland eingeladen hatten. "Wir haben zu den behinderten Kindern in Lobsko seit fünf Jahren sehr enge Beziehungen", erklärte Schönau.
Begonnen habe es damit, dass sie zu einem Musikfest in das dortige Klubhaus im polnischen Nachbarland eingeladen worden waren. Diese Reise hatten sie sehr genossen. "Wir sind mit unserer Instrumentalgruppe hingefahren und haben seither jedes Jahr an diesem Musikfest behinderter Kinder im Klubhaus von Lobsko teilgenommen", sagte sie. Daraus habe sich inzwischen ein enge Partnerschaft entwickelt, und die polnischen Kinder seien nun schon zum zweiten Mal hier.
Da diese 25 körperbehinderten Kinder ausschließlich aus Familien kommen, waren einige Eltern mit dabei, um ihre Kinder selbst mit zu betreuen. Den "Hut aufgesetzt" hatte sich, wie schon im vorigen Jahr, der Lobskoer Klubhausleiter Lech Krychowski, der nicht zuletzt mit seinem angenehmen Humor für gute Stimmung sorgte. "Er ist die Seele unserer Treffen", sagte Schönau, die sich über den gelungenen Tag gemeinsam mit ihren Schützlingen freute.
Während Katthöver auf "Wanderschaft" war, hatten die anderen Behinderten die Möglichkeit, sich an der Zapfenschleuder zu versuchen und einen Stapel Blechdosen zu treffen, am Lagerfeuer zu sitzen oder gemeinsam mit Kathrin Bolle-Katthöver verschiedene Waldspiele zu machen.
Sie war bereits tags zuvor Hauptperson des deutsch-polnischen Treffens und hat mit den Behinderten unter anderem Traumfänger gebastelt. Es dauerte dann auch nicht lange, dann schmurgelte der Grill vor sich hin, und an einem Dreibein verströmte ein großer Kessel leckeren Duft. "Wir haben für die gesamte Woche ein spezielles Programm zusammen gestellt", erklärte Schönau. Sie verwies auf einen Besuch des Hexentanzplatzes in Thale, tägliche gemeinsame Musikproben sowie Konzerte der Instrumentalgruppen am Mittwoch in der Sangerhäuser Kirche und am Donnerstag im Domizil des Kreiskinder- und Jugendringes in Hettstedt. Gefördert wird das Projekt vom Deutschen Jugendwerk.