Investor für Firma Meinicke: Investor für Firma Meinicke: Hermann Schmitz GmbH übernimmt insolventen Fahrzeugbauer

Eisleben - Für die insolvente Eisleber Firma Meinicke Fahrzeugservice GmbH ist ein Investor gefunden worden. Wie Insolvenzverwalter Stephan Poppe der MZ mitteilte, werde die Hermann Schmitz GmbH mit Sitz in Wilnsdorf bei Siegen (Nordrhein-Westfalen) den Geschäftsbetrieb inklusive aller Produktionsanlagen und der 26 Mitarbeiter zum 1. September übernehmen.

„Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen zwischen den Vertragsparteien vereinbart“, so der Rechtsanwalt der Eckert Insolvenzrecht GbR. Der Insolvenzverwalter hatte bei der Investorensuche mit der Unternehmensberatung Restrukturierungspartner zusammengearbeitet.

Die Meinicke Fahrzeugservice GmbH, die Feuerwehr- und Spezialfahrzeuge entwickelt, fertigt und wartet, hatte Ende April wegen akuter Finanzierungsprobleme ein Insolvenzverfahren beantragt. Ungeachtet dessen lief die Produktion in vollem Umfang weiter. Das in dritter Generation geführte Familienunternehmen mit Sitz in der Lutherstadt Eisleben betreibt seit 2016 einen Produktionsstandort in Farnstädt (Saalekreis).

Nicht betroffen von dem Insolvenzverfahren ist die Meinicke GmbH, die im Verkauf und Service von Kommunal- und Gartentechnik tätig ist. Laut Insolvenzverwalter Poppe seien in den vergangenen Wochen zahlreiche nationale und internationale Investoren angesprochen worden. „Bis zuletzt wurden mit verschiedenen Interessenten intensive Verhandlungen geführt“, so der Rechtsanwalt aus Halle.

„Am Ende konnte sich die Hermann Schmitz GmbH gegenüber anderen Bietern durchsetzen.“ Ziel sei, die Eisleber Firma „wieder profitabel und wettbewerbsfähig aufzustellen“. „Ich freue mich, dass die bestmögliche Lösung für das Unternehmen, die Arbeitnehmer und die Gläubiger gefunden werden konnte“, so Insolvenzverwalter Poppe.

Das Wilnsdorfer Unternehmen produziere - ähnlich wie die Meinicke Fahrzeugservice GmbH - Feuerwehrfahrzeuge und Systeme im Bereich Feuerbekämpfung, Umweltschutz, Rettung und Kommunikation. „Die Hermann Schmitz GmbH ist ein branchenerfahrener Investor, der in das Unternehmen und den Standort Farnstädt investieren will, um den Geschäftsbetrieb weiterzuentwickeln“, so Werner Warthorst von der Unternehmensberatung Restrukturierungspartner, der als Projektleiter den Investorenprozess betreut hat.

„Wir haben schon vor 20 Jahren mit der Firma Meinicke zusammengearbeitet“, sagte Dirk Schmitz, Geschäftsführer der Hermann Schmitz GmbH, der MZ. Das Unternehmen sei 1934 von seinem Großvater gegründet worden und traditionell im Bau von Feuerwehr- und Sonderfahrzeugen aktiv. Seit 2004 gehörte die Firma zu einer deutsch-französischen Unternehmensgruppe.

Die Fahrzeuge und sonstigen Produkte wurden in den letzten acht Jahren unter dem Namen „Gimaex“ vertrieben. Nach der Insolvenz des Gimaex-Mutterkonzerns kehre nun die Marke „Schmitz“ wieder zurück. Unter diesem Namen sollen vor allem größere Lösch-, Gefahrgut- und weitere Sonderfahrzeuge produziert werden.

Ob und in welchem Umfang das bisherige Fertigungsprogramm der Firma Meinicke weitergeführt wird, werde geprüft, so Schmitz. „Die bestehenden Aufträge übernehmen wir natürlich.“ Auch der Service für Meinicke- und andere Fahrzeuge werde weiter angeboten. Dirk Meinicke werde als Geschäftsführer im Unternehmen bleiben, sagte Schmitz, der ebenfalls als Geschäftsführer tätig sein wird. (mz)