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Guter Blick für die Details

Von Gudrun Riedel 03.09.2007, 16:52

Eisleben/MZ. - Röder, 1930 in Eisleben geboren, hat an der Hochschule für Kunst und Design in Halle studiert. Als Absolvent der Pädagogischen Hochschule mit dem Abschluss als Kunsterziehers war er viele Jahre als Lehrer tätig. Dass er dabei nicht nur Unterweisender in Sachen Kunst war, sondern selber aktiver Gestalter, hat ihm bei den Eislebern Achtung und Anerkennung eingebracht. Alfred Röder, der inzwischen in Halle lebt, ist zu einer großen Ausstellung in seine Heimatstadt zurückgekommen, die jetzt im Kreisinformationszentrum eröffnet wurde. Norbert Zimmermann, ein Freund Röders und Laudator, machte die zahlreichen Besucher auf den beruflichen und künstlerischen Werdegang des Malers aufmerksam. "Alfred Röder", sagte er, "hat mit seinen Bildern das kulturelle Klima der Stadt sehr bestimm".

Unter dem so treffend zur Ausstellung passenden Titel "Daheim und unterwegs" präsentiert der Aussteller Werke aus vergangenen Jahrzehnten aber auch Neuschöpfungen der Gegenwart. Dabei zeigen Frühwerke der siebziger und achtziger Jahre einen Zeichner, der es bemerkenswert gut verstand, mit seinem "Selbstporträt" und "Mädchen am Fenster" der menschlichen Figur Profil und Ausdruck zu verleihen. Die umfangreichste Präsentation sind Arbeiten aus dem Bereich "Daheim", gemeint ist das Mansfelder Land. Hier spürt man vor allem in den großformatigen Gemälden "Schloss Seeburg" und "Schloss Mansfeld" und an der Vielzahl von Stadt- und Landschaftsdarstellungen die Verbundenheit mit Eisleben und seiner Heimat, dem Mansfelder Bergbaurevier und die Faszination, die diese auf sein Schaffen über Jahrzehnte ausübten.

Mit Stadt- und Architekturlandschaften stellt Röder in klein- und großformatigen Werken seine neue Heimat Halle und Saale-Landschaften dar. Ob Moritzburg, Burg Giebichenstein oder historische, zur Stadt gehörende Gebäude: Es war Röder wichtig, sie aufs Papier zu bannen. Dabei ist seine Stärke klar erkennbar, im Detail wichtige Dinge wie Fliesen, Schmuck oder Dachziegeln aber auch das Fließen des Wassers fast fotografisch genau festzuhalten.

Dass Röder seine Zeit auch nutzte, um "die Welt" kennen zu lernen ist unschwer an der Vielzahl von Handzeichnungen zum Thema "Unterwegs" abzulesen. Dass Röder sein gestalterisches Handwerk versteht und mit stimmigen Motiven bewegt, spricht für einen Mann, dem es ein Bedürfnis war und bleiben wird, sich künstlerisch mit Zeichenfeder, Pinsel und Farben auszudrücken. Gefragt, woher diese nicht versiegende Energie kommt, antwortet er mit Stolz in der Stimme: "Von Johannes Sack, dem bekannten Eisleber Maler. Er war mein Lehrer und schenkte mir seine Staffelei, das hat mich beflügelt. Wenn ich sie bei mir habe und darauf male, dann fließen die Gedanken und die Hände wissen, was sie zu tun haben".