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Gemeinsamer Gottesdienst soll Kraft fürs Leben spenden

Von JÖRG MÜLLER 07.10.2009, 15:52

EISLEBEN/MZ. - So ganz ist Michael Schwenke noch nicht angekommen in Eisleben. Seine Umzugskisten konnte der katholische Pfarrer, der sein Amt Anfang September angetreten hat, bisher nur zum Teil auspacken: Weil im Pfarrhaus renoviert wird, wohnt er vorübergehend in der Vikarswohnung. Und auch an seine neue Aufgabe muss er sich erst langsam herantasten.

"Ich möchte zunächst vor allem beobachten", sagt Schwenke, "wahrnehmen, welche Arbeit hier geleistet wird." Schließlich gebe es eine Vielzahl von Gruppen, Gremien und Einrichtungen im Gemeindeverbund, der die katholischen Gemeinden in Eisleben, Hedersleben, Hergisdorf und Osterhausen-Sittichenbach umfasst. Gemeinsam mit dem Sittichenbacher Diakon Norbert Malina betreut der Pfarrer damit rund 1700 Gemeindeglieder.

Dass er in Eisleben "freundlich aufgenommen" worden sei, wie Schwenke sagt, hat ihm den Abschied von seinem bisherigen Amt etwas erleichtert. Fast 14 Jahre ist er in Zörbig (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) tätig gewesen - eine lange Zeit mit vielen gemeinsamen Erlebnissen. "Es war auch eine sehr lebendige Gemeinde mit regem Gottesdienstbesuch", erzählt der Pfarrer. Sowohl ihm selbst als auch der Gemeinde sei der Abschied schwer gefallen. "Pfarrer zu sein, ist ein schöner Beruf, eine schöne Aufgabe - nur die Umzüge sind anstrengend", so Schwenke.

Der 51-Jährige spricht aus Erfahrung, hat ihn doch sein Lebensweg schon in einige Orte geführt. In Magdeburg geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur zunächst einen einjährigen Sprachkurs Griechisch / Latein in Schöneiche (Brandenburg) zur Vorbereitung auf das Philosophisch-Theologische Studium in Erfurt. An dieses schlossen sich ein halbes Jahr Praktikum sowie ein weiteres Jahr im Priesterseminar Kloster Huysburg (bei Halberstadt) an. Nach der insgesamt siebenjährigen Ausbildung wurde Schwenke 1983 zum Priester geweiht und wirkte dann als Vikar in Schönebeck und Staßfurt sowie von 1988 bis 1992 in Helbra. "Das Mansfelder Land ist mir also nicht ganz fremd." Seine nächste Station war Steckelsdorf bei Rathenow (Brandenburg), ehe er 1995 die Pfarrstelle in Zörbig antrat.

"Das Wichtigste ist für mich, gemeinsam den Gottesdienst zu feiern", sagt der Pfarrer. "Ich möchte, dass sich die Leute dort wiederfinden, dass sie angerührt werden und Kraft fürs Leben schöpfen." Und das Miteinander spielt auch im praktischen Gemeindeleben eine große Rolle. Im nächsten Jahr werden neue Pfarreien gegründet, das heißt, aus dem jetzigen Gemeindeverbund wird eine einzige große Pfarrgemeinde. Wie die evangelische leidet auch die katholische Kirche unter Mitgliederschwund und muss sparen. Da ist viel Engagement gefragt - nicht nur vom Pfarrer. "Es wird immer wichtiger, dass auch möglichst viele Leute aus den Gemeinden bestimmte Aufgaben übernehmen."