Ganze Familien schwärmen für «ihren» Fußballklub

SIEBIGERODE/MZ/LALÜ. - Das Ganze fing vor zehn Jahren klein an: Heiko Krause aus Großörner war Fan von Schalke 04, suchte und fand Gleichgesinnte in Petra, Nils und Roger Wadsack sowie Silvio Förster aus Hettstedt. Sie gründeten einen Klub, der bald viele weitere Mitglieder fand.

"Heute sind wir 32 aus vielen Orten des Mansfelder Landes, davon fast die Hälfte Frauen, weil meistens die ganze Familie mitmacht. Und als jüngstes Mitglied hat Katja Stiedenroth ihren einjährigen Sohn Jonas schon mit angemeldet", sagt der 2007 gewählte Vorsitzende des Clubs, Ralf Naumann. Und um auch nach außen ihre Verbundenheit zu zeigen, trägt jeder den blauen Pulli mit dem Namensaufdruck des Klubs. Warum sie und die anderen ausgerechnet Fans dieses Vereins sind, erklärt die Älteste in der Runde, die 72-jährige Gisela Hartmann: "Das ist eine Arbeitermannschaft, sie waren Bergwerkskumpel wie viele hier im Mansfelder Land. Deshalb stehen wir als Fans hinter ihnen", sagt die fitte Seniorin, bereits acht Jahre Mitglied im Klub. Ein reges Vereinsleben zeichnet den Klub aus. Natürlich besucht man auch Spiele.

Nicht nur, dass sich die Mitglieder um 15 Uhr jeden zweiten Samstag monatlich im Vereinslokal bei Familie Franke auf dem Hettstedter Weinberg treffen, sie besuchen auch Bundesligaspiele "ihres" Vereins im In- und Ausland. So waren sie in Berlin, Wolfsburg, Stuttgart, Hannover und häufig auf Schalke, aber auch in Kopenhagen, Warschau und Mailand.

Und wenn nicht verreist wird, gibt es Kegel- und Grillabende und gelegentlich die Teilnahme an Fanklubturnieren, um auch selbst als Fußballer aktiv zu sein, wie sei begeistert berichten. Da gebe es allerdings Probleme, die Mitglieder zusammenzubekommen, denn viele arbeiten außerhalb der Region, weil sie im Mansfeldischen keinen Job mehr finden, ist vom Vorsitzenden zu erfahren.

Er unterstreicht: Neue Mitglieder werden jederzeit gern aufgenommen. Wer an solcher Geselligkeit interessiert ist, kann sich bei den Samstagstreffen anmelden.