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Mit Bergbau durchs Jahr Fotokalender zeigt Motive aus historischen Stollen im Gerbstedter Revier

Der neue Fotokalender der Mansfeldischen bergforschenden Gesellschaft zeigt eindrucksvolle Motive aus historischen Stollen im Gerbstedter Revier.

Von Jörg Müller 18.11.2024, 09:00
Das Kalendermotiv für den Monat Februar zeigt einen steinernen Grubenausbau und Stahlschienen (um 1895) im Johann-Friedrich-Stollen.
Das Kalendermotiv für den Monat Februar zeigt einen steinernen Grubenausbau und Stahlschienen (um 1895) im Johann-Friedrich-Stollen. (Foto: Wäsche/Repro: Müller)

Eisleben/MZ. - Wer sich für die Mansfelder Bergbaugeschichte interessiert, für den wird der neue Fotokalender der Mansfeldischen bergforschenden Gesellschaft wieder eine Fundgrube sein. Der Kalender zeigt Motive aus dem Gerbstedter Revier, insbesondere dem Johann-Friedrich- und dem Zabenstedter Stollen.

„Das sind einzigartige Fotos“, sagt Thomas Wäsche, der die Bergbau-Kalender seit 2020 gestaltet und sich um die technische Umsetzung kümmert. Der 53-jährige Eisleber leitet seit 2020 das Erlebniszentrum Bergbau Wettelrode.

Darüber hinaus ist er Mitglied mehrerer Geschichts- und Bergbau-Traditionsvereine und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit heimatgeschichtlichen Themen. Für sein Engagement als ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger und in der Bergbauarchäologie ist er in diesem Jahr mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet worden.

Fotos für den Kalender bei Befahrungen im Gerbstedter Revier entstanden

Die Mansfeldische bergforschende Gesellschaft, die ihren Sitz in Eisleben hat, sei ein kleiner Verein von „aktiven Bergforschern“, wie Wäsche sagt. „Wir sind eine Regionalgruppe der Grubenarchäologischen Gesellschaft.“ Die Mitglieder seien zum Beispiel in der Geologie, Mineralogie oder Bergbautechnologie tätig.

Bei Befahrungen im Gerbstedter Revier sind auch die Fotos für den neuen Kalender entstanden. Der Johann-Friedrich- und der Zabenstedter Stollen wurden im 18. und 19. Jahrhundert betrieben und dienten der Wasserableitung.

Die eindrucksvollen Bilder zeigen unter anderem Trockenmauerwerke mit alten beschrifteten Schlusssteinen, einen Grubenausbau mit Stahlschienen, eine Markscheider-Tafel, Versinterungen und farbige Tropfsteine. Sehenswert sind auch Aufnahmen am Lichtloch 23 des Zabenstedter Stollens und von ovalen Schachtröhren des Johann-Friedrich-Stollens.

Kalender mit Motiven aus dem Altbergbau nahe Wettelrode und Morungen erschienen

„Ich gestalte die Kalender immer thematisch“, sagt Wäsche, der damit auch ein Stück der Mansfelder Bergbautradition dokumentieren und bewahren möchte. So sind zum Beispiel Kalender mit Motiven aus dem Altbergbau nahe Wettelrode und Morungen oder aus den Schlotten erschienen.

Die Fotos hat Wäsche selbst mit Unterstützung durch Bergforscher-Kollegen aufgenommen. Dabei wird aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse zum Teil großer technischer Aufwand getrieben. Die Fertigung gibt Wäsche bei einer Online-Druckerei in Auftrag.

Erhältlich ist der Kalender „Mansfelder Bergbau 2025“ für 15 Euro in der Thalia-Buchhandlung in Eisleben, im „Guten Buch“ in Sangerhausen, im Erlebniszentrum Bergbau Wettelrode oder direkt bei Wäsche.