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Firma Meinicke in Eisleben Firma Meinicke in Eisleben: Feuerwehrauto zur Miete

Von ronald dähnert 29.06.2014, 17:06
Jörg Haase, Dirk Meinicke und Thomas Münch (v. l.) bei der Arbeit.
Jörg Haase, Dirk Meinicke und Thomas Münch (v. l.) bei der Arbeit. KW Lizenz

eisleben/MZ - Mit einem Langzeitmietkonzept für Feuerwehren will die Eisleber Firma Meinicke Fahrzeugservice GmbH vollkommen neue Wege gehen. Senior-Chef Jürgen Meinicke, dessen Unternehmen als Feuerwehrfachbetrieb Erfahrungen auf dem Gebiet hat, will damit klammen Kommunen helfen, sich neue Feuerwehrtechnik anzuschaffen.

Der Hintergrund des Gedanken ist laut Meinicke folgender: „Es gibt auf dem Markt keine jungen gebrauchten Feuerwehrautos“. Dies führe zu einem Dilemma vor allem für die Kommunen, weil sie in der Pflicht sind, ihre Feuerwehren ordentlich auszustatten. Aber ein neues Fahrzeug sei viel zu teuer und die gebrauchten Feuerwehrautos, die angeboten werden, seien mindestens 20 Jahre alt. Vorher würde sich keine Wehr von ihren Fahrzeug trennen. Zum Beispiel auch, weil es mit Hilfe von Fördermitteln angeschafft wurde und von der Wehr oder der Kommune nicht ohne weiteres vor dem Ablaufen einer Förderfrist veräußert werden darf. Aber diese alten Fahrzeuge wolle nun auch keine Wehr unbedingt kaufen.

Dieses Dilemma habe Meinicke und Martin Minor, Verkaufsleiter des Eisleber Unternehmens, auf die Idee des Langzeitmietkonzepts gebracht. Im Grunde sei es nichts anderes als ein Leasing, wie es auch Autohändler für Pkw anbieten. Meinicke und Minor wollen so erreichen, dass Kommunen, die ohnehin kaum Geld für ein neues Fahrzeug haben, dank monatlicher Raten ein neues Fahrzeug anschaffen können.

Die Laufzeiten dabei seien flexibel. Kommunen könnten Verträge abschließen mit einer eher geringen Laufzeit, oder sie planen langfristig und entscheiden sich für eine lange Laufzeit des Leasings. Genau wie beim privaten Leasing sei dann die monatliche Belastung höher oder geringer. Und selbst ein Mietkauf wäre möglich. Das Fahrzeug würde dann nach Ablauf einer bestimmten Frist in das Eigentum der Gemeinde übergehen. Auch diese Variante sei auf dem Privatmarkt gang und gäbe, so Meinicke.

Das Konzept habe auch noch andere Wirkungen, so der Eisleber Geschäftsmann. Wenn Fahrzeuge zum Beispiel nach einer Laufzeit von zehn Jahren zurückgegeben werden können, entstehe ein Markt für junge gebrauchte Fahrzeuge, der jetzt gar nicht existiert. Nach Meinickes Worten könnten Feuerwehren eben auch davon profitieren.

Ein weiterer Vorteil ist laut Meinicke, dass Wehren mit dem Langzeitmietkonzept auf Neuerungen auf dem Technik-Markt reagieren können beziehungsweise auch auf veränderte Einsatzgebiete. Wer heutzutage eine Ausrüstung für das Fahrzeug der Wehr kaufe und diese 20 Jahre oder länger nutzen muss, könne nicht darauf reagieren, wenn sich im Einsatzgebiet etwas ändere.

Meinicke denkt dabei beispielsweise an eine Wehr wie in Rothenschirmbach. Dort habe auch niemand in den 90er Jahren geahnt, dass später eine Autobahn am Ort entlang führen könnte. Damit seien aber andere Anforderungen an die Wehr verbunden. Deshalb schließe das Langzeitmietkonzept auch die Ausrüstung der Feuerwehren ein.

Die Musterverträge für derartige Langzeitmietkonzepte liegen bei Meinicke griffbereit. Noch hätten sowohl Meinicke als auch Minor eine Menge „Aufklärungsarbeit“ zu leisten.