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Fest der Mathematik im Schloss Oberwiederstedt Fest der Mathematik im Schloss Oberwiederstedt: Brücke bauen wie Leonardo da Vinci

Von Kathrin Labitzke 16.10.2015, 15:41
Unter der Anleitung von Studenten versuchten sich die Grundschüler auch als Mathe-Modellbauer.
Unter der Anleitung von Studenten versuchten sich die Grundschüler auch als Mathe-Modellbauer. Labitzke Lizenz

Wiederstedt - Eine Brücke ganz ohne Nägel und Schrauben zu bauen - geht das? Diese Frage stellten sich unter anderem die Schulkinder, die das 4. Fest der Mathematik im Novalis-Museum im Schloss Oberwiederstedt besuchten.

Und die Antwort lautet: Ja, es ist möglich, solche Brücken zu bauen. Sie halten durch durchdachte Konstruktionen ohne jegliche Hilfsmittel. Dazu zeigten Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die am Projekt beteiligt waren, das Beispiel der „Leonardo-Brücke“, die von Leonardo da Vinci erfunden wurde und die unter anderem mit Steinen und Holzkeilen ihre Stabilität erhielt.

„Das hätte ich nie im Leben gedacht“, meinte der elfjährige Julian Heckert von der Anne-Frank-Sekundarschule in Hettstedt völlig verblüfft, während er genau die Anleitung zum Bau befolgte und letztendlich sein gebauter Versuch auch stehen blieb.

Mehr als 350 Kinder und Jugendliche meldeten sich zur 4. Auflage des Mathematik-Tests zu diesem spannenden Projekttag an. „Das ist ein Besucherrekord“, so Manuel Schulz von der Museumsakademie Novalis, der gemeinsam mit Mathematikstudenten und Schülern des Humboldt-Gymnasiums Hettstedt anhand von Versuchen den Schülern veranschaulichte, wie zu Zeiten von Novalis im 18. Jahrhundert gerechnet und gebaut wurde.

„Es ist die Mischung aus der Mathematik und Geschichte, die uns bewogen hat, am Projekt teilzunehmen“, so die Lehrerin Heike Rudolf von der Burgschule Aschersleben, die mit sechzig Schülern das Novalis-Schloss und die zwölf Stationen erkundete. So wurde auch die Frage beantwortet, ob das Sprichwort „Pi mal Daumen“ funktioniert und wie es errechnet wird.

Auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung wurde anhand eines Holzwürfels bei zahlreichen Versuchen veranschaulicht. Jenny Kurow von der Universität zeigte mit Hilfe von „Boomwhackern“ (Musikinstrumente) den Zusammenhang zwischen Mathematik, Physik und Musik.

Einen spannenden Projekttag erlebten die Schüler aus fünf Sekundarschulen, der aufgrund des Dauerregens nur im Inneren des Museums stattfinden konnte. Wie die Leiterin des Novalis-Museums Schloss Oberwiederstedt, Gabriele Rommel, mitteilte, werden die Mathematikfeste ab 2016 zweimal jährlich durchgeführt, „um der großen Nachfrage gerecht zu werden“. (mz)

Unter der Anleitung von Studenten versuchten sich die Grundschüler auch als Mathe-Modellbauer.
Unter der Anleitung von Studenten versuchten sich die Grundschüler auch als Mathe-Modellbauer.
Labitzke Lizenz