Falsche Spendensammler Falsche Spendensammler: Betrüger geben vor, Geld für Rettungsdienst zu sammeln
Eisleben - Sie wollen die Gutgläubigkeit der Menschen ausnutzen und ködern mit einem angeblich guten Zweck: Unbekannte ziehen derzeit offenbar mancherorts von Haustür zu Haustür, um Spenden für den Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises zu sammeln. Oder besser: Sie geben vor, dies zu tun. Denn eigentlich wollen sie das Geld schlichtweg einsacken.
Wie Michaela Heilek, Pressesprecherin des Landkreises, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung sagte, hat der Eigenbetrieb Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, wonach Leute an Haustüren im Stadtgebiet der Lutherstadt Eisleben geklingelt haben und um Spenden baten.
Eigenbetrieb Rettungsdienst sammelt keine Spenden an Haustüren
Heilek stellt indes klar: „Der Eigenbetrieb Rettungsdienst sammelt keine Spenden an Haustüren.“ Man habe einen regen Förderverein, der finanzielle Unterstützung leiste. Es sehe so aus, dass Unbekannte derzeit die erhöhte Spendenbereitschaft von Menschen in der Weihnachtszeit auszunutzen versuchen.
Das ist nicht neu - und doch immer wieder aufs Neue empörend. Im sozialen Netzwerk Facebook jedenfalls machen einige ihrem Ärger Luft. Es sei traurig und skrupellos, was sich manche Menschen einfallen ließen, um an Geld zu kommen, heißt es dort. Und einige Nutzer erzählen von eigenen Erfahrungen mit derlei „Spendensammlern“. „Bei mir stand vor etwa einem Monat so ein junger Kerl vor der Tür und hat mir erzählt, dass ich mit neun Euro bei einem Rettungseinsatz besser versichert wäre“, schreibt eine Eisleberin.
Andere berichten, dass Personen geklingelt hätten, die sich als Malteser ausgaben. Waren auch das möglicherweise Betrüger, die etwas ganz anderes im Schilde führten, als für den katholischen Hilfsdienst Spenden zu sammeln?
Wie Dieter Schlüter, Pressesprecher der Malteser, sagte, komme es durchaus vor, dass auch an Haustüren um Unterstützung geworben werde. „In der Mitgliedergewinnung versuchen die Malteser, Bürgerinnen und Bürger durch direkte persönliche Ansprache auch an der Haustür als dauerhafte Unterstützer, das heißt Fördermitglieder zu gewinnen“, sagte Schlüter.
Maltester werben an den Haustüren um Unterstützer, aber nie um Bargeld-Spenden
Er machte jedoch umgehend und unmissverständlich deutlich: „Dabei geht es nie um Bargeld-Spenden. Wer Fördermitglieder für die Malteser werben darf, kann sich als Beauftragter der Malteser ausweisen und sammelt kein Bargeld. Er bittet darum, einen förmlichen Antrag auf Fördermitgliedschaft zu stellen und um regelmäßige kleine monatliche Spenden.“ Diese werden dann vom Konto abgebucht.
„Wenn an der Haustür oder anderswo um Bargeld für die Malteser geworben wird, bitte die Polizei rufen! Es besteht Betrugsverdacht. Schwarze Schafe schaden auch den Maltesern.“ Derzeit, so Schlüter, sei der Hilfsdienst nicht in Eisleben und in der Umgebung unterwegs, wohl aber in Staßfurt, Calbe und Nienburg.
Bisher sind noch keine Anzeigen bei der Polizei wegen Betrugs oder versuchtem Betrug eingegangen
Die Polizei wurde indes noch nicht über mögliche Betrügereien im Landkreis informiert. „Es liegen bislang keine Anzeigen vor“, sagte Sprecher Heiko Prull mit Blick auf die Eigenbetriebs-Masche. Es sei allerdings wichtig, dass die Bürger sich bei der Polizei melden, selbst wenn ihnen kein unmittelbarer Schaden durch „falsche Spendensammler“ entstanden sei.
„Auch versuchter Betrug ist strafbar“, sagte Prull. Außerdem könne die Polizei Fälle überprüfen, wenn sie Personen- oder Fahrzeugbeschreibungen bekomme.
Generell rät Prull, dass man sich von Personen, die an der Haustür klingeln, immer auch den Personalausweis zeigen lassen solle. Betriebsausweise alleine reichten nicht, da diese leicht zu fingieren seien. (mz)