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Erinnerungen sind lebendig

Von Helga Langelüttich 01.10.2007, 16:54

Hettstedt/MZ. - Sämtliche Räume konnten besichtigt werden - alle freundlich und hell eingerichtet, auch der so genannte "D-Zug", der sich früher großer Beliebtheit bei den Besuchern erfreute und der zuletzt als eine Art Abstellkammer gedient hatte. "Hier im Klubhaus können Gruppen zwischen zehn und sechshundert Personen individuell untergebracht werden, für jede Art Zusammenkunft sind Räume vorhanden", war von Frank Hüpfel zu erfahren, der den Gaststättenbetrieb leitet. Beide Partner bringen volle Auftragsbücher mit. Geregelten Gaststättenbetrieb gebe es aber erst ab Dezember, wenn die Küche fertig modernisiert ist. "Wir hoffen, dass Vereine wieder zurückkehren, damit ständig Leben im Haus ist", so Hüpfel. Auch Büroräume könnten noch gemietet werden. Das Klubhaus, so Besitzer Gleim, solle wieder werden, was es über Jahrzehnte war: ein gesellschaftlich-kulturelles Zentrum für Hettstedt und seine Umgebung.

Eine jüngere Besucherin schwelgte derweil in Erinnerungen: Sie habe hier mit Freundinnen an einem Tanzzirkel teilgenommen, als sie zwölf Jahre alt war, und da seien gleichzeitig auch viele Arbeitsgemeinschaften gelaufen wie Malen, Töpfern oder Musik - und es gab eine Bücherei. "Es wäre schön, wenn so was wieder hier stattfinden würde", meinte sie.

Das Ehepaar Helga und Manfred Fechner erinnert sich an viele schöne Konzerte mit berühmten Interpreten, und sie interessierten sich für die Sauna, die gern genutzt wird. "Es ist ein guter Anfang - aber mit den Verkehrsanbindungen klappt es nicht so", beklagen sie einen Mangel. Da könnten vielleicht Pendelbusse bei Großveranstaltungen den Transport übernehmen.

Eine Generation jünger ist Torsten Schmidt aus Hettstedt, der vom Konzept des neuen Besitzers beeindruckt ist. Als Mitglied des Schwimmvereins freut er sich darüber, dass das Bad ganzjährig und mit angenehmer Temperatur betrieben wird. Deshalb lässt er sich von Kai Thust und Ronny Bargel das Blockheizkraftwerk, das beide warten, zeigen und ist beeindruckt: 50 000 Liter Rapsöl fasst der isolierte Tank, 400 Kilowatt Leistung sind möglich, zur Zeit benötige man allerdings nur 360, Abgase gebe es dabei kaum. So kann das Klubhaus ganzjährig aus eigener Kraft beheizt werden. Das Heizwerk hat mittlerweile die Probephase ohne Probleme bestanden (die MZ berichtete). Die Anlage hat rund 650 000 Euro gekostet.