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Entwicklung der Grubenlampe Entwicklung der Grubenlampe: Das Geleucht am Fahrhut der Bergleute

Von Kathrin labitzke 13.05.2013, 17:10
Bernd Friedrich mit einer seiner Öllampen am Fahrhut.
Bernd Friedrich mit einer seiner Öllampen am Fahrhut. kathrin labitzke Lizenz

eisleben/MZ - Bernd Friedrich, Jürgen Schräder und Andreas Koch haben eine gemeinsame Leidenschaft: das Sammeln von Grubenlampen. Über 60 davon stellten sie am Wochenende im Literaturcafé „Heimatbuch“ aus und erläuterten dem interessierten Publikum deren Handhabung.

Das Geleucht der Bergleute umfasste dabei die unterschiedlichsten Formen von Lampen. Der Heimatforscher Adolf Spengler aus Sangerhausen hatte einst auf einer Halde ein altes längliches und nach vorn zugespitztes Stück Holz (Kienspan) gefunden, das er als ältestes Geleucht im Bergbau ansah. Es wurde in Klüften oder im Versatz befestigt, bevor Anfang des 19. Jahrhunderts die erste Öllampe zum Einsatz kam. Die sogenannte „Froschlampe“, bei der das Öl aus dem Ölhorn in ein offenes Gefäß mit einem Docht geschüttet und entzündet wurde, hatte Andreas Koch aus Eisleben als besondere Rarität mitgebracht.

Nachfolgerin dieser Lampe war dann eine geschlossene Öllampe, die am Fahrhut der Bergleute befestigt wurde und hauptsächlich den Treckejungen, die beide Hände zur Arbeit brauchten, als Erleichterung diente. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dann das Öl durch Karbid ersetzt und diese Lampen hatten eine Brenndauer von über vier Stunden. Aber die Bergleute brauchten nicht nur Kopflampen, sondern besaßen auch Hand- und Standlampen.

Die älteste der ausgestellten Lampen stammt aus dem Jahr 1870, eine Streckenöllampe aus dem Fundus von Bernd Friedrich. Der Vorsitzende des Fördervereins Mansfeld-Museum kennt den Bergbau von der Pike auf. Als Brigadeleiter arbeitete er auf dem Bernard-Koenen-Schacht II in Nienstedt. „Wir sammeln ausschließlich Grubenlampen aus dieser Region“, meinte der 53-Jährige. Und da Grubenlampen an Helmen getragen wurden, um die Hände für die Arbeit frei zu haben, wies seine Sammlung auch noch originale Helme auf, die früher aus Filz und später aus Leder gearbeitet wurden.

Vielen der Besucher ist die Handhabung noch bekannt. „Viele Erinnerungen sind damit verbunden“, meinte beispielsweise Steiger i. R. Bodo Starke aus Seeburg.