Elsterglanz Elsterglanz: Sprühgehacktes auf der Warschauer Wippe
Eisleben/MZ. - Sechzig Minuten Spielfilm boten Gilbert Rödiger und Sven Wittek ihren geladenen Gästen, zumeist Freunden, Nachbarn und Leuten, die bei den Dreharbeiten auf diese oder jene Weise geholfen hatten.
"Im Banne der Rouladenkönigin", von den beiden Humoristen selbst finanziert und gedreht, wird aber nicht nur Freizeitschauspieler und eingefleischte Fans begeistern. Mit ihrer gewohnten Mischung aus absurdem Humor und schrägem Mansfelder Dialekt bieten Elsterglanz eine Mischung aus der Schatzjagd von "Sakrileg" und einer MDR-Beziehungsklamotte. Gilbert Rödiger spielt dabei einen liebestollen Wichtigtuer, der beständig bereit ist, anderen die Welt zu erklären. Sven Wittek gibt seinen wortkargen Sidekick und Stichwortgeber, hab aber ebenfalls Momente, in denen er mit verwegenem Wortwitz und bizarren Posen strahlen kann - etwa als er Sprühgehacktes aus der Dose erfindet oder den Mächtigen im Rathaus vorschlägt, Eisleben solle sich einen Fernsehturm bauen, um die Stadtsilhouette abzurunden. Von dem könne man dann ein Stahlseil bis zum Fernsehturm in Berlin spannen. "Auf dem hätte eine Milliarde Vögel Platz."
Es ist die freundliche Art, sich selbst und die Menschen der Region durch den Kakao zu ziehen, der den Erfolg der beiden Kult-Künstler ausmacht, die vor zwölf Jahren begonnen hatten, für einen kleinen Kreis von Freunden lustige Hörspiele zu Hause am Computer zusammenzubasteln. Ein Erfolg, der den beiden ehemaligen Rockmusikern mit "Im Banne der Rouladenkönigin" treu bleiben wird. Einen Verleih hat der erste Elsterglanz-Film zwar noch nicht gefunden. "Aber wir haben ja bisher auch noch nicht nach einem gesucht", sagt Sven Wittek.