Eisleber Wiese Eisleber Wiese: Niemand schießt den Vogel ab

Eisleben - Das hat es bei der Eisleber Wiese noch nicht gegeben: Beim traditionellen Vogelschießen am Samstag konnte kein Teilnehmer den entscheidenden Treffer landen. Auch nach 500 Schuss fiel der Rumpf des Holzvogels nicht ab, so dass der Wettbewerb am Nachmittag gegen halb drei Uhr von der Jury beendet wurde, auch weil die Munition nicht mehr reichte.
Man entschied sich schließlich, Michael Litschko zum Schützenkönig der 493. Eisleber Wiese zu krönen. Das Mitglied vom Großkaliberverein aus der Lutherstadt Eisleben hatte den 500. und damit letzten Schuss des Wettstreit abgegeben. Er löst Detlef Hesse vom Schützenverein Arnstein-Harkerode 1991 ab, der im Vorjahr die Schützenkette des Wiesenkönigs in seinen Besitz bringen konnte.
Michael Litschko ist der Schützenkönig der 493. Eisleber Wiese. Das Mitglied vom Großkaliberverein aus der Lutherstadt Eisleben profitierte vom ungewöhnlichen Ausgang des Wettstreits. Er hatte den 500. und damit letzten Schuss des Wettstreits abgegeben. Deswegen bestimmte die Jury den Inhaber einer Generalagentur einer großen deutschen Versicherung zum Sieger.
Bei einem Zeremoniell im Wernesgrüner Festzelt überreichte ihm Oberbürgermeisterin Jutta Fischer die Schützenkette. Er löst Detlef Hesse vom Schützenverein Arnstein-Harkerode 1991 ab, der als alter König einen gravierten Königsorden am Bande erhielt.
Dem Holzvogel müssen die Krone, der Apfel, das Zepter sowie der linke und der rechte Flügel abgeschossen werden. (wba)
Diese Verfahrensweise ist allerdings nicht bei allen 20 Schützenvereinen, die diesmal am Vogelschießen teilnahmen, auf Zustimmung gestoßen. Einige wollten „bis zum bitteren Ende“ weitermachen, wie es einer der Schützen formulierte. Andere erwägten sogar, Protest einzulegen. Oberbürgermeisterin Jutta Fischer, die die Schützenkette überreichen sollte, gelang es, die Gemüter zu beruhigen. „Wir müssen uns da für solche Fälle eine Regelung einfallen lassen“, sagte sie der MZ. Das wollen jetzt die Vereine untereinander klären.
Der Wettbewerb verzeichnete mit 20 Schützenvereinen in diesem Jahr eine sehr gute Beteiligung, so dass aus jedem Verein fünf Teilnehmer ausgelost wurden. Zur Eröffnung des Vogelschießens gab es am Morgen einen Appell auf dem Eisleber Markt. Auch dabei gab es eine Panne. Erst beim dritten Mal gelang der Böllerschuss, der den Marsch einleitete. Offenbar war die Lunte durch dem Platzregen vom Vorabend feucht geworden.
In einem Festzug sind die Schützen dann zur Eisleber Wiese aufgebrochen, wo sie nacheinander antraten. Da konnte freilich noch keiner ahnen, dass in diesem Jahr keiner den Vogel abschießen sollte. (mz)
