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Industriegebiet Rothenschirmbach Eisleben: Zustimmung für Gewerbegebiet in Rothenschirmbach zeichnet sich ab

Von Jörg Müller 11.05.2020, 12:15
Rothenschirmbach: Auf dieser Fläche an der A 38 und der B 180 soll das neue Industriegebiet entwickelt werden.
Rothenschirmbach: Auf dieser Fläche an der A 38 und der B 180 soll das neue Industriegebiet entwickelt werden. Jürgen Lukaschek

Eisleben/Rothenschirmbach - Trotz Bedenken in Rothenschirmbach zeichnet sich im Eisleber Stadtrat eine breite Zustimmung zur Planung für das neue Industriegebiet an der Autobahn 38/Bundesstraße 180 ab. Der Hauptausschuss hat den Bebauungsplan einstimmig zur Annahme empfohlen. Der Stadtrat wird in seiner Sitzung am 19. Mai darüber entscheiden.

Das geplante Industriegebiet hat eine Größe von rund 16 Hektar. Es liegt unmittelbar am Autobahnanschluss Eisleben: zwischen der neuen und der alten B 180, der Landesstraße 223 und dem Rainbach - südlich des bestehenden Gewerbegebiets „An der B 180“. Ende 2015 waren die Planungen bereits weit vorangeschritten, der Bebauungsplan stand kurz vor der Beschlussfassung.

Rothenschirmbach: Ortschaftsrat will Gebäudehöhe begrenzen

Allerdings musste das Projekt dann auf Eis gelegt werden, weil drei Eigentümer nicht bereit waren, ihre Grundstücke zu dem angebotenen Preis zu verkaufen. Mittlerweile konnte die Stadt die Flächen erwerben - finanziert über eine Kreditaufnahme.

Der Ortschaftsrat Rothenschirmbach stößt sich an der maximalen Gebäudehöhe von 35 Metern, die im Bebauungsplan festgelegt ist. Für Sonderbauten wie Schornsteine, Silos, Tanks und Krananlagen soll eine Höhe von bis zu 40 Metern möglich sein. Die Ortschaft würde damit ein ganz anderes Bild bieten, so Ortsbürgermeister Dieter Preibisch (SPD). Der Ortschaftsrat bitte die Stadt deshalb zu prüfen, ob die Gebäudehöhe auf 25 Meter begrenzt werden könne. „Wir sind für das Industriegebiet“, betonte Preibisch im Hauptausschuss. „Wir stehen voll dahinter. Wir wollen auch keine große Verzögerung.“ Aber das Problem mit der Gebäudehöhe sei dem damaligen Ortschaftsrat nicht bewusst gewesen, als er 2015 dem Bebauungsplan zugestimmt hatte.

Pia Ryll, Sachgebietsleiterin Stadtplanung und -sanierung in der Stadtverwaltung, sprach sich gegen eine Änderung des Bebauungsplans aus. Wie sie sagte, müsste der geänderte Plan noch einmal ausgelegt und die Träger öffentlicher Belange beteiligt werden. Dazu gehören unter anderem Umwelt- und Denkmalschutzbehörden, Landes- und Kommunalverwaltungen, Verbände und Kammern sowie Ver- und Entsorgungsunternehmen. „Das ist ein aufwendiges Verfahren“, so Ryll.

Risiken bei der Änderung des Bebauungsplanes

Es lasse sich auch nicht abschätzen, zu welchen Ergebnissen eine erneute Beteiligung der Träger öffentlicher Belange führen werde. „Das wäre ein Risiko.“ Die Stadt habe das Projekt seit Jahren gemeinsam mit der Ortschaft entwickelt. „Wir vertrauen darauf, dass Sie zu Ihrer Entscheidung von 2015 stehen.“ Auch seien 35 Meter keine untypische Gebäudehöhe für ein Gewerbegebiet.

Stadtrat Rainer Gerlach (CDU) sagte, er verstehe den Sinneswandel im Ortschaftsrat nicht. Die meisten der heutigen Mitglieder seien auch schon 2015 dabei gewesen. Auch Jörg Lutzmann (SPD) meinte: „Wir sollten jetzt ein Zeichen setzen, dass wir zu Potte kommen.“ Bürgermeister Carsten Staub (parteilos) sieht ebenfalls „unkalkulierbare Risiken“, falls der Bebauungsplan noch einmal geändert werde. „Wir sind jetzt auf einem guten Weg. Wir sollten das nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“ (mz)