Eisleben verlängert Verleih Eisleben: Totenlade und Grabfunde aus Helmsdorf verbleiben weiterhin in Halle

Eisleben - Die Lutherstadt Eisleben verlängert den Verleih der archäologischen Funde aus dem Fürstengrab von Helmsdorf an das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Halle um weitere zehn Jahre. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Der neue Leihvertrag zwischen der Stadt und dem Landesamt wird die bisherigen Verträge von 2008 und 2012 für die Totenlade und die Grabfunde ersetzen. Das Fürstengrab ist eine der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen in Mitteldeutschland. 1906/07 war der Eisleber Lehrer und Historiker Hermann Größler bei der Abtragung eines Galgenhügels zwischen Augsdorf und Helmsdorf auf eine bronzezeitliche Begräbnisstätte (circa 1840 vor Christus) gestoßen. Der Bestattete - mutmaßlich ein hoher Herrscher - lag in einer hölzernen Totenlade. Beigegeben waren Bronzewaffen und -werkzeuge sowie ein sechsteiliger Goldschmuck (ein Armring, eine Spirale sowie je zwei Ohrringe und Nadeln).
Die Totenlade und die Grabfunde verbleiben in Halle
Größler übergab die wertvollen Funde an den Verein für Geschichte und Altertümer der Grafschaft Mansfeld in Eisleben. Größlers Exponate bildeten - neben der Sammlung Plümicke - den Grundstock für das 1913 eröffnete Museum des Vereins, das spätere Regionalgeschichtliche Museum. Seit der Schließung des Museums 2007 sind die Bestände größtenteils eingelagert. Einige Exponate werden in den Museen der Stiftung Luthergedenkstätten gezeigt. Der Goldschmuck ist Bestandteil der Dauerausstellung des Landesmuseums, die Totenlade wird restauriert. Die Lutherstadt hat weder für eine angemessene Präsentation, noch für eine Restaurierung Möglichkeiten.
Wie es im Leihvertrag heißt, sei der Zweck der Leihe die gesicherte Lagerung, wissenschaftliche Erforschung und Präsentation des Großteils der Funde. In Ausstellungen müssen die Exponate als Leihgaben der Lutherstadt Eisleben gekennzeichnet werden. Die Anfertigung von Postkarten, Diapositiven oder Reproduktionen ist nur mit Einverständnis der Lutherstadt erlaubt. Die Gesamtversicherungssumme bei Verlust oder Beschädigung beträgt 366.300 Euro - wobei sich natürlich der kulturhistorische Wert der Exponate nicht erfassen lässt. (mz)